Thiamin

Synonym

Übersicht


Medizin

Typ

Achtung

Mangelerscheinungen

  • Die Versorgung mit ausreichend Thiamin kann in allen Altersstufen kritisch sein, Alkoholkranke weisen häufig einen Mangel auf. Ebenso treten Mangelsymptome bei allgemeiner Mangel- und Fehlernährung, Malabsorption und erhöhtem Bedarf (z.B. Schwangerschaft, Laktation, chronische Hämodialyse) auf.
  • Symptome sind Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Herabsetzung der Magensaftproduktion, Herz-Kreislaufversagen, Muskelschwäche, Muskellähmungen, Wadenkrämpfe, psychische Veränderungen (Müdigkeit, Depressionen, Angstzustände, Reizbarkeit), Beriberi, Wernicke-Enzephalopathie

Hypervitaminosen

  • Bei längerer oraler Aufnahme zu therapeutischen Zwecken selten Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Tachykardie, Hautreaktionen mit Juckreiz und Urtikaria.

Handelsnamen

  • Aneurin-AS, Betabion, Vitamin B1 [...]

Physiologie

Typ

Bemerkungen

  • Wasserlösliches Vitamin, bestehend aus einem Pyrimidinring, der über eine Methylengruppe mit einem Thiazolring verbunden ist.
  • Biologisch aktiv ist es in der Form des Thiamindiphosphat.

Funktion

  • Coenzym der Transketolase im Pentosephosphatzyklus und bei der Decarboxylierung verschiedener α-Ketosäuren (z.B. Pyruvat, α-Ketoglutarat)

Bedarf

  • Männer: 1,3 mg/d
  • Frauen: 1,1 mg/d

Chemie

Strukturformel

Cl-

Summenformel

C12H17ClN4OS

Molekülmasse

  • 300,81

IUPAC

  • 3-(4-Amino-2-methyl-5-pyrimidinyl)methyl-5-(2-hydroxyethyl)-4-methylthiazoliumchlorid

Eigenschaften

Schmelzpunkt (Nitrat) (Zersetzung) 200 °C
pKS  

Sonstige Eigenschaften


Analytik

Stas-Otto-Gang

Identität

Gehalt (Nitrat)

UV-Spektrum (Nitrat)

  • Absorptionsmaximum in H2SO4 (0,05 mol/l) bei 247 nm (E = 250).

Biologie

Vorkommen

  • In pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln, besonders in Vollkorngetreide, Hefe, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Sonnenblumenkernen, Schweinefleisch, Innereien und Fisch.

 

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