DEET
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Sonnenschutzmittel
- Der gleichzeitige Einsatz von DEET und Sonnenschutzmitteln kann zu einer
verstärkten Resorption des DEET aufgrund der Grundlage des Sonnenschutzmittels
führen.
- Darüber hinaus wurde für den UVA/UVB-Filter Oxybenzon eine deutliche
Interaktion nachgewiesen. In einer in vitro Untersuchung nahm die Schutzwirkung
eines Oxybenzon enthaltenden Sonnenschutzmittels bei gleichzeitiger Anwendung
von DEET um 33 % ab.
- Bei unsachgemäßer Anwendung sind Reizungen der Schleimhäute und Augen
möglich.
- Sehr selten und praktisch nur beim Einsatz hoher Konzentrationen/Mengen
wurden Benommenheit, Schlaflosigkeit, Gemütsschwankungen und bei
entsprechend veranlagten Personen ein Risiko für epileptische Anfälle.
Anwendung
Anwendungshinweise
-
Formulierungen mit einem DEET-Anteil von unter 20 % schützen etwa 1 - 3 h,
mit höheren Substanzmengen sind Schutzdauern von bis zu 12 h möglich.
Obwohl Formulierungen mit bis zu 90 % DEET im Angebot sind, ist hinsichtlich
der Schutzdauer jedoch ab etwa 50 % DEET-Anteil kein weiterer positiver Effekt
erkennbar.
- Die angegebenen Wirkdauern gelten beim Einsatz gegen Moskitos, Bremsen und
Milben.
Gegen Fliegen und Zecken ist die Wirkdauer kürzer. Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen werden von DEET praktisch nicht
abgeschreckt.
- Für einen optimalen Schutz sollte die Anwendung mindestens alle 3 - 4 h wiederholt
werden.
Bemerkungen
- Aktueller Goldstandard für Repellentien. Gegen Zecken sollte jedoch Icaridin
bevorzugt werden.
- DEET kann bei Säuglingen ab 2 Monaten angewendet werden.
- Die Substanz kann Kunststoffe, Farben und Lacke angreifen.
Handelsnamen
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Wirkungen und Wirkmechanismen
-
DEET wirkt abstoßend und insektizid. Der der insektiziden Wirkung zugrunde liegende Mechanismus
ist bislang noch nicht aufgeklärt.
- Die abstoßende Wirkung der Substanz tritt nur in Verbindung mit Milchsäure
auf, welche wohl einen Hauptgeruchsreiz auf die Anlockung von blutsaugenden
Insekten darstellt.
Pharmakokinetik
- DEET wird nach kutaner Applikation, abhängig von der Zusammensetzung der
verwendeten Formulierung, zu etwa 5 - 9 % resorbiert.
- Ethanolhaltige Formulierungen weisen höhere Resorptionsraten auf.
- DEET wird nach der Aufnahme in den systemischen Kreislauf innerhalb von 24 h
vollständig metabolisiert. Dabei sind 6 Metaboliten nachweisbar.
- Die Metabolisierung erfolgt primär über die Hydroxylierung der Methylgruppe
am Aromaten, wobei N,N-Diethyl-m-hydroxymethylbenzamid (BALC) entsteht.
- Der
zweite wichtige Metabolisierungsweg ist die Desalkylierung der N,N-Diethylaminogruppe zu
N-Ethyl-m-toluamid (ET).
- In geringerem Ausmaß finden
noch Oxidationen, andere Hydroxylierungen und Desalkylierungen sowie
Konjugationen mit Glucuronsäure statt.
Bemerkungen
- Auch bei häufiger Anwendung kommt es zu keiner relevanten Akkumulation
der Substanz in der Epidermis.
LD50 (p.o.) |
(Ratte) 2170 - 3664 mg/kg |
LD50 (dermal) |
(Kaninchen) 4280 mg/kg |
Bemerkungen
Geschichtliches
- DEET wurde ursprünglich für die Soldaten der US Army entwickelt.
Chemie
Strukturformel
Summenformel
C12H17NO
Molekülmasse
IUPAC
- N,N-Diethyl-m-toluamid
- N,N-Diethyl-3-methylbenzamid
Eigenschaften
Analytik
IR-Spektrum
|