Papierchromatographie (PC)
Definition
- Chromatographisches Verfahren, bei dem Papier als "stationäre
Phase" dient.
Trennprinzip
Bemerkungen
- Analytisch weitgehend überholt, da relativ schlechte Trennleistung,
schlechte Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und lange Analysendauer.
- Vorteilhaft sind die geringen Kosten und die Möglichkeit praktisch
beliebig langer Trennstrecken, außerdem sind im Gegensatz zur Dünnschichtchromatographie
auch stark polare Substanzen trennbar.
Anwendung
- Trennung hydrophiler Substanzen wie Zucker, Aminosäuren,
Glykoside, Carbonsäuren
oder anorganische Salze.
- Hydrophobe Substanzen können mit Hilfe der reversed-phase PC getrennt
werden.
Pharmazeutische Anwendung
- Zur Identitäts- und Reinheitsprüfung einiger radioaktiver Arzneimittel.
Prüfung auf radiochemische Reinheit.
Techniken
- Zirkulartechnik
- Durchlaufmethode
- absteigend oder aufsteigend
Stationäre Phase
- Die eigentliche stationäre Phase stellt nicht das verwendete Papier
selbst, sondern am Papier kapillar gebundenes Wasser dar. Es handelt sich
somit um ein verteilungschromatographisches Verfahren, nicht um ein
adsorptionschromatographisches.
- Verwendet wird Papier aus reiner Baumwoll-Cellulose mit einheitlicher
Faserrichtung, gleichmäßiger Papierstärke und glatter Oberfläche.
- Das verwendete Papier kann chemisch modifiziert oder mit hydrophoben
Lösemitteln getränkt werden (reversed-phase PC).
- Trotz der hohen Qualität der eingesetzten Papiere, treten relativ große
Schwankungen im genauen Aufbau der stationären Phase auf. Dies führt zu
schlecht reproduzierbaren Ergebnissen.
- Die großen Hohlräume innerhalb des Papiers führen zu schlechten
Trennleistungen, so dass die Trennstrecken relativ lang sein müssen.
Außerdem kommt es zu deutlich stärkerer Fleckvergrößerung, als in der Dünnschichtchromatographie.
Das Material der stationären Phase selbst ist hingegen relativ preiswert.
Mobile Phase
- Meist wasserhaltige Fließmittelgemische oder stark hydrophile
Lösemittel.
- Die Auswahl erfolgt anhand der mixotropen Reihe.
- Standard-Fließmittel-Gemische sind z.B. wassergesättigtes Phenol,
Butanol-Essigsäure-Wasser (4:1:5), Chloroform-Formamid und
Petrolether-Methanol-Wasser (2:1:1)
Leistungsbewertung
- Nachweisgrenze: 5 - 50 µg
- Nur eingeschränkte Detektionsmöglichkeiten (keine Fluoreszenzindikatoren
im Papier oder aggressive nasschemische Verfahren möglich)
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