Zucker
Übersicht
Chemie
Bemerkungen
- Zucker sind Kohlenhydrate, d.h. sie bestehen formell aus einer bestimmten
Anzahl von Kohlenstoffen und einer gleichen Anzahl von Wassermolekülen.
- "Normale" Zucker tragen an jedem C-Atom eine OH-Gruppe, sind
also chemisch zugleich Polyalkohole.
- Von den Zuckeralkoholen, die nur alkoholische OH-Gruppen tragen
unterscheiden sie sich durch eine Aldehyd- oder Keton-Funktion.
- Dementsprechend unterscheidet man Zucker auch in:
- Aldosen
- Zucker, die eine Aldehyd-Funktion tragen.
- Ketosen
- Zucker, die eine Keton-Funktion besitzen.
- Zusätzlich werden Zucker nach der Anzahl ihrer C-Atome unterschieden in:
- Triosen
- C3-Zucker sind die einfachsten theoretisch möglichen
Zucker. Es gibt nur einen Vertreter, den Glycerinaldehyd.
- Tetrosen
- Pentosen
- Hexosen
- Heptosen
- usw.
- Die einzelnen Zucker dieser Reihen unterscheiden sich - sofern es sich nur
um Zucker des gleichen Typs (also Aldosen oder Ketosen) handelt - nur
hinsichtlich der Stereochemie der alkoholischen OH-Gruppen.
- Die bislang aufgezählten Zucker waren allesamt Monosaccharide, besaßen
also nur eine Grundeinheit. Zucker können jedoch auch aus mehreren
Monosaccharid-Einheiten aufgebaut sein.
- Daraus ergibt sich die Einteilung in:
- Monosaccharide
- Monosaccharide zeigen immer reduzierende Eigenschaften, werden
also selbst zur Säure oxidiert.
- Die wichtigsten Monosaccharide sind Erythrose
(C4), Ribose (C5),
Glucose (C6) und Galactose
(C6).
- Dissaccharide
- Disaccharide können, je nach Art ihrer Verknüpfung reduzierende
Eigenschaften aufweisen, oder nicht.
- Die wichtigsten Disaccharide sind Lactose
und Saccharose.
- Oligosaccharide
- Verbindungen mit mehr als 2, aber weniger als ca. 20
Monosaccharid-Einheiten.
- Polysaccharide
- Verbindungen mit mehr als 20 Monosaccharideinheiten.
- Polysaccharide schmecken nicht süß.
- Die wichtigsten Polysaccharide sind Cellulose,
Glykogen und Stärke,
die als Strukturmaterial bzw. osmotisch praktisch nicht aktiver
Energiespeicher dienen.
- Die reduzierenden Eigenschaften treten bei Oligo- und Polysacchariden in
den Hintergrund.
Darstellung
- Die meisten natürlich vorkommenden Monosaccharide sind d-Zucker,
d.h. in der Fischer-Projektion
steht die OH-Gruppe an dem am weitesten vom C-Atom mit der höchsten
Oxidationsstufe entfernten C-Atom rechts.
- Im folgenden wird stets d-Glucose
als Beispiel verwendet. In der Fischer-Projektion
sieht dies so aus:
- Da C5- oder C6-Monosaccharide jedoch bevorzugt in
zyklischer Form vorliegen, gibt diese Darstellung nicht die tatsächliche
Struktur der Glucose wieder.
- Die Tollens-Schreibweise
gibt die Zyklisierung bereits wieder:
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bzw. |
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α-d-Glucose |
|
β-d-Glucose |
- Wie aus den beiden Bildern zu erkennen ist, gibt es nun zwei Formen, eine α-Form
und eine β-Form. Sie ergeben sich aus der
Stellung der OH-Gruppe am neu entstandenen chiralen Zentrum an C-1, der
ehemaligen Aldehyd-Funktion.
- Auch die Tollens-Schreibweise
gibt die tatsächliche Raumanordnung nur sehr begrenzt wieder, weshalb die Haworth-Projektion
entwickelt wurde. Als Beispiel dient β-d-Glucose:
- Bis auf die Form des Rings und die Stellung der Substituenten ist diese
Darstellung schon sehr brauchbar. Sie wird, aufgrund ihrer
Übersichtlichkeit für viele Zucker immer noch gern verwendet.
- Die tatsächliche Situation wird jedoch durch die stereochemische
Darstellung nach IUPAC besser wiedergegeben:
- Als Eselsbrücke lässt sich merken: OH-Gruppen die in der
Fischer-Projektion links stehen, befinden sich in der Haworth-Projektion
unten und in der hier abgebildeten 4C1-Konformation an
einer nach unten gezeichneten Bindung.
Analytik
Identität
Beispiele
Monosaccharide
Aldosen
Ketosen
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