Fimbrien

Synonym

  • Pili

Bemerkungen

  • Die Zellen vieler Bakterienarten, insbesondere der gramnegativen, können Anhangsgebilde besitzen, die kürzer und dünner sind als Geißeln
  • Diese als Fimbrien bezeichneten Strukturen können können in großer Zahl (100 und mehr) vorhanden sein. 
  • Sie sind, wie die Geißeln, aus einem Protein aufgebaut, das in diesem Fall Pilin genannt wird. 
  • Fimbrien spielen eine Rolle bei der Haftung von Bakterien, z.B. auf Schleimhäuten und sind somit ein wichtiger Faktor für die Kolonisation auf Oberflächen. 
  • Die Ausbildung der Fimbrien ist reversibel.
  • Neben den Fimbrien gibt es vor allem bei den Enterobakteriaceae die Fertilitäts-Pili (Sexual-Pili), die pro Zelle nur wenige Exemplare (bis etwa 20) vorhanden sind und hohle Röhren darstellen. 
  • Die Sexual-Pili befinden sich bei Zellen, die einen Fertilitätsfaktor, z.B. den F-Faktor, besitzen, der den Zellen "männliche" Eigenschaften verleihen. Die Sexual-Pili sind ein Ausdruck dieser Eigenschaft. Die Zellen können mit Hilfe dieser Sexual-Pili Kontakt mit einer "weiblichen" Zelle bekommen und durch diese beim Vorgang der Konjugation DNA und damit Erbmerkmale übertragen.
  • Die Bildung von Pili ist an den Stamm gekoppelt. Das Proteinhohlrohr dient zur Kontaktaufnahme zum Nachbarbakterium zwecks genetischem Informationsaustausch. Die Information zur Pilibildung ist plasmidgebunden.
  • Diese Pili stellen Zellwandanhängsel von ca. 5 nm Dicke und 2 µm Länge dar. Sie sind in der Lage, Rezeptoren auf anderen, nicht plasmidtragenden Zellen zu erkennen. Nach Kontaktaufnahme von Pili und Rezeptor kann der Konjugationsvorgang beginnen.
 

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