Gärung
Definition
- Im eigentlichen Sinne die Bezeichnung für eine enzymatische anaerobe
Dehydrogenierung zum Energiegewinn, bei der energiereiche organische
Substanzen in energieärmere, einfacher gebaute Verbindungen überführt
werden. Dabei werden Elektronen und Wasserstoffionen auf organische
Akzeptoren übertragen.
- Im weiteren Sinne auch als Bezeichnung für (ohne Berücksichtigung der
Abwesenheit von Sauerstoff)
für enzymatische Reaktionen zum Energiegewinn angewendet, bei denen durch
den Abbau von Zuckern andere Endprodukte als bei der Atmung (also nicht CO2
und H2O) entstehen.
Bemerkungen
- Der Begriff Gärung war ursprünglich auf die Alkoholbildung durch Hefen
aus Zucker beschränkt (alkoholische
Gärung), wurde später aber auf andere, z.T. auch aerobe mikrobielle
Reaktionen ausgeweitet.
- Bei der Gärung wird - verglichen mit der Atmung - nur relativ wenig
Energie frei.
- Die wichtigsten Edukte der Gärung stellen Kohlenhydrate (Zucker) dar.
- Typische Gärungsprodukte sind Ethanol,
Propionsäure, Milchsäure,
Buttersäure, Methan, Butandiol und Isopropanol,
die als Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden.
- Der im Angelsächsischen gebräuchliche Begriff "fermentation"
ist mit dem Begriff "Gärung" nicht identisch. Er bezeichnet
vielmehr alle enzymatisch-chemischen Veränderungen organischer Substrate,
die durch Mikroorganismen oder deren Enzyme verursacht werden, ohne dass
dabei energetische Verhältnisse berücksichtigt würden.
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