Gärung

Definition

  1. Im eigentlichen Sinne die Bezeichnung für eine enzymatische anaerobe Dehydrogenierung zum Energiegewinn, bei der energiereiche organische Substanzen in energieärmere, einfacher gebaute Verbindungen überführt werden. Dabei werden Elektronen und Wasserstoffionen auf organische Akzeptoren übertragen.
  2. Im weiteren Sinne auch als Bezeichnung für (ohne Berücksichtigung der Abwesenheit von Sauerstoff) für enzymatische Reaktionen zum Energiegewinn angewendet, bei denen durch den Abbau von Zuckern andere Endprodukte als bei der Atmung (also nicht CO2 und H2O) entstehen.

Bemerkungen

  • Der Begriff Gärung war ursprünglich auf die Alkoholbildung durch Hefen aus Zucker beschränkt (alkoholische Gärung), wurde später aber auf andere, z.T. auch aerobe mikrobielle Reaktionen ausgeweitet.
  • Bei der Gärung wird - verglichen mit der Atmung - nur relativ wenig Energie frei.
  • Die wichtigsten Edukte der Gärung stellen Kohlenhydrate (Zucker) dar.
  • Typische Gärungsprodukte sind Ethanol, Propionsäure, Milchsäure, Buttersäure, Methan, Butandiol und Isopropanol, die als Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden.
  • Der im Angelsächsischen gebräuchliche Begriff "fermentation" ist mit dem Begriff "Gärung" nicht identisch. Er bezeichnet vielmehr alle enzymatisch-chemischen Veränderungen organischer Substrate, die durch Mikroorganismen oder deren Enzyme verursacht werden, ohne dass dabei energetische Verhältnisse berücksichtigt würden.
 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon