Shikimatweg

Definition

  • In Pflanzen und Mikroorganismen vorhandener Stoffwechselweg, der primär der Synthese der aromatischen Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan dient. Er stellt einen zentralen Verbindungspunkt zwischen Primär- und Sekundärstoffwechsel dar.

Bemerkungen

  • Der Shikimatweg ist ein stark verzweigter Biosyntheseweg dar, der nach einem seiner charakteristischen Zwischenprodukte - der Shikimisäure - benannt ist.
  • Da der Shikimatweg nur in höheren Pflanzen und Mikroorganismen vorkommt, er aber zur Synthese der aromatischen Aminosäuren (Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin) dient, sind diese für den Menschen essentiell.
  • Neben diesen Aminosäuren werden auch Naphthochinone und Vorstufen vieler anderer Produkte des Sekundärstoffwechsels im Shikimatweg gebildet.
  • Der Shikimatweg lässt sich somit nicht eindeutig dem Primär- bzw. Sekundärstoffwechsel zuordnen, da er Produkte für beide liefert.

Reaktionen (gemeinsamer Teil)

  • Im ersten Reaktionsschritt des Shikimatwegs werden die aus dem Kohlenhydrat-Stoffwechsel stammenden Verbindungen Phosphoenolpyruvat und Erythrose-4-phosphat durch das Enzym DAHP-Synthase in 3-Desoxy-d-arabino-heptulosonat-7-phosphat (DAHP) überführt.
    • Die Aktivität der DAHP-Synthase wird durch Produkte des Shikimatwegs (z.B. Phenylalanin, Tyrosin) gehemmt, durch eine höhere Konzentration der Edukte gesteigert.

    + + H2O + H2PO4-

  • DAHP wird anschließend durch die Dehydrochinat-Synthase (DHC-Synthase) zu Dehydrochinat zyklisiert, das dann unter Wasserabspaltung in Dehydroshikimat und nachfolgend unter Verbrauch von NADPH+H+ zu Shikimat umgewandelt wird.

+ HPO42-


  + H2O


 

 

  • Shikimat wird nun in Shikimat-3-phosphat überführt, das mit einem weiteren Molekül Phosphoenolpyruvat zu 5-Enolpyruvyl-shikimat-3-phosphat (EPSP) reagiert. Diese Reaktion wird durch die EPSP-Synthase katalysiert.
  • Durch die Chorismat-Synthase entsteht aus EPSP nun Chorismat.

 

  • Hier endet der gemeinsame Teil des Shikimatwegs. Diverse Verzweigungen führen zu den aromatischen Aminosäuren und Naphthochinonderivaten.

Reaktionen (Synthese aromatischer Aminosäuren)

  • Die weitere Biosynthese der aromatischen Aminosäuren führt über die Prephensäure, die durch eine vom Enzym Chorismat-Mutase katalysierte Umlagerung aus Chorisminsäure gebildet wird.
  • Die Reihenfolge der nachfolgenden Schritte, die Aromatisierung und Einführung einer Aminogruppe, ist bei Mikroorganismen und Pflanzen unterschiedlich.
  • Während bei Mikroorganismen beide theoretischen Abfolgen vorkommen, führt der Weg in höheren Pflanzen anscheinend nur über den abgebildeten Arogenat-Weg.

     

 

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