Zweitsubstitution an Aromaten
Bemerkungen
- Bei der Zweitsubstitution, also der Einführung eines zweiten
Substituenten, an einem Aromaten ist die Position, in der der neue
Substituent an den Ring tritt abhängig von der Art des bereits vorhandenen
Substituenten.
- Dieser bereits vorhandene Substituent kann ein Substituent erster oder
zweiter Ordnung sein.
Substituenten 1. Ordnung
- Dirigieren weitere Substituenten in ortho- bzw. para-Position
- Man unterscheidet zwei Untergruppen:
- Beschleunigend, aktivierend wirkende Substituenten
- Verlangsamend, deaktivierend wirkende Substituenten
- Verringern die Elektronendichte im Ring über einen negativen
induktiven Effekt (-I-Effekt, "Elektronenzug")
- Beispiele:
Substituenten 2. Ordnung
- Dirigieren weitere Substituenten in meta-Position
- Verlangsamen weitere Substitutionen
- Erniedrigen die Elektronendichte im Ring
- Negativer mesomerer Effekt
(-M-Effekt).
- Die Bindung eines Elektrophils an die C-Atome in ortho- oder para-Stellung
führte zu einer instabilen Konstitution, weshalb bevorzugt die meta-Position
substituiert wird.
- Beispiele:
- NH3+
- NR3+
- NO2
- CN
- SO3H
- CHO
- COR
- COOH
- COOR
- CONH2
Weitere Bemerkungen
- Die Substituenten üben auf den aromatischen Ring einen induktiven
und einen mesomeren Effekt
aus. Diese können
- gleichgerichtet (z.B. NO2, CHO, CN),
- entgegengesetzt in ungefähr gleicher Stärke (z.B. F, Cl, Cr, I) oder
- entgegengesetzt und unterschiedlich stark sein, wobei der mesomere
Effekt meist überwiegt (z.B. CH3, OH, NH2).
Beispiele
|