CH-Acidität
Definition
- Als CH-Acidität bezeichnet man das Phänomen, das unter gewissen
Umständen die Bindung C-H so weit gelockert ist, dass der Wasserstoff sehr
leicht als Proton abgegeben werden kann und somit einen sauren Charakter
aufweist.
Bemerkungen
- CH-acide sind die Wasserstoffe an C-Atomen in α-Position
zu elektronenziehenden Gruppen, z.B. der Carbonylgruppe in Aldehyden,
Ketonen oder Carbonsäurehalogeniden.
- Besonders stark ist die CH-Acidität an C-Atomen ausgeprägt die in α-Position
zu zwei elektronenziehenden Gruppen stehen. Dies wird in verschiedenen
Synthesen, z.B. Malonester-Synthese
oder Knoevenagel-Reaktion,
ausgenutzt.
- Die Acidität von Kohlenwasserstoffen nimmt im allgemeinen mit zunehmendem
s-Anteil in der Reihe sp3 < sp2 < sp zu.
- Bei einigen cyclischen Systemen ergibt sich deren relativ hohe
CH-Acidität aus der besonders großen möglichen Mesomeriestabilisierung
des Anions; hier ergeben sich aromatische Systeme, z.B. beim Cyclopentadien
(pKS = 15)
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