Wasserstoff
Synonyme
- Hydrogen [engl.], Hydrogenium [lat.]
Übersicht
Chemie
Allgemeine Eigenschaften
H |
1 |
1H - 99,985
2H - 0,015
3H - Spuren (12,33 a -> 3He) |
Chemische Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
1,00794 ± 7 |
0,008988 |
-259,14 |
-252,76 |
k.A. |
37,5 |
154 (1-) |
1318 |
Sonstige Eigenschaften
- Wasserstoff ist ein bei Zimmertemperatur farb- und geruchloses Gas.
- Es ist das Element mit der geringsten Dichte überhaupt.
- Wasserstoff diffundiert leicht durch poröse Trennwände, aber auch durch
Metalle wie Platin.
- An der Luft verbrennt Wasserstoff mit schwach bläulicher Flamme zu
Wasserdampf.
- Gemische mit Sauerstoff reagieren
bei Zündung sehr heftig (Knallgasprobe).
- In Wasser löst sich Wasserstoff nur schlecht, einige Metalle, z.B. Palladium,
können jedoch bis zum 12.000-fachen ihres Volumens an Wasserstoff
aufnehmen.
- Bei höherer Temperatur reagiert Wasserstoff mit vielen Metallen unter
Bildung der entsprechenden Metallhydride.
Geschichtliches
- Erstmalige Herstellung von Wasserstoff durch Paracelsus (Umsetzung von Eisen
mit Säuren) im 16. Jahrhundert.
- 1766 von Henry Cavendish als Element erkannt.
- 1783 Darstellung 45 g "künstlichen Wassers" aus Wasserstoff und
Sauerstoff durch den französischen
Chemiker Antoine Lavoisier.
- Lavoisier ist es auch, der den französischen Namen hydrogène von
griechisch hydor ("Wasser") und gennáo
("erzeugen") vorschlägt.
- 1932 Entdeckung des Deuteriums durch H. C. Urey, F. G. Brickwedde und G.
M. Murphy.
- 1934 Entdeckung des Tritiums durch M. L. E. Oliphant, P. Harteck und E.
Rutherford.
Vorkommen
- Wasserstoff ist das im Universum am häufigsten vorkommende Element.
- Die Elementhäufigkeit von Wasserstoff in der Erdhülle beträgt 0,88 %,
damit steht er an neunter Stelle.
- Das Isotop Deuterium (2H) macht im natürlichen Wasserstoff
einen Anteil von ca. 0,015 % aus.
- Wasserstoffatome kommen in gebundener Form in der überwiegenden Zahl
aller Verbindungen vor. Reiner Wasserstoff bildet zweiatomige Moleküle (H2).
- Es existieren drei natürliche Isotope:
- 1H - "Protium" - "normaler
Wasserstoff", bestehend aus einem Proton und einem Elektron.
- 2H - "Deuterium" - "schwerer
Wasserstoff", enthält ein zusätzliches Neutron
- 3H - "Tritium" - "überschwerer
Wasserstoff", enthält zwei Neutronen
Verwendung
- Wasserstoff ist wichtiger Ausgangsstoff für zahlreiche chemische
Synthesen (v.a. in der Großtechnik).
- Wasserstoff wird technisch zur Darstellung, z.B. von Molybdän
und Wolfram, durch Reduktion aus deren
Metalloxiden verwendet.
- Seine Anwendung als Energieträger ist sehr vielseitig und wird in Zukunft
wohl weiter an Bedeutung gewinnen, so z.B. durch die Brennstoffzelle.
- Das Gas ist im Handel in roten Stahlflaschen erhältlich und stellt neben
Ethin (Acetylen) das wichtigste Schweißgas dar.
Herstellung
Laborverfahren
Technische Verfahren
- Durch katalytische Dampfspaltung von Methan
- Dabei wird Methan (CH4) an einem Nickel-Katalysator bei
einer Temperatur von ca. 900 °C mit Wasserdampf umgesetzt.
CH4 + H2O
CO + 3 H2
- Das entstehende Gasgemisch wird als Synthesegas bezeichnet.
Analytik
Identität
Brennbarkeit des Wasserstoffs
Reaktion
2 H2 + O2
2 H2O
Durchführung
- Über die bläuliche Flamme stülpt man ein kaltes, trockenes Becherglas.
An seiner Oberfläche schlagen sich kleine Wassertröpfchen nieder.
Knallgasprobe
Durchführung
- In ein kleines Reagenzglas wird etwas Wasserstoff gefüllt. Wird das nun
im Reagenzglas enthaltene Gasgemisch gezündet, reagiert es explosionsartig.
(Ist zu viel bzw. nur Wasserstoff im Reagenzglas, brennt dieser mit blauer
Flamme ruhig ab.)
Reduktionswirkung des molekularen Wasserstoffs
Reaktion
Fe2O3 + 3 H2
2 Fe + 3 H2O
Bemerkungen
- Wasserstoff vermag vielen Schwermetalloxiden bei höheren Temperaturen den
Sauerstoff zu entreißen und sie zum
Metall zu reduzieren.
Reduktionswirkung nascierenden Wasserstoffs
Reaktion
I2 + 2 h
2 HI
Bemerkungen
- Nascierender Wasserstoff ist reaktiv genug, um bereits bei
Zimmertemperatur molekulares Iod zu
Iodwasserstoff zu reduzieren.
- Statt nascierendem Wasserstoff kann auch molekularer Wasserstoff in
Gegenwart eines Katalysators,
besonders Platin oder Palladium,
eingesetzt werden.
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