Kala-Azar

Synonym

• Viszerale Leishmaniase

Definition

• Kala-Azar, wörtlich die "schwarze Krankheit", ist eine durch Leishmania donovani verursachte Leishmaniase der Eingeweide mit unbehandelt schwerem, oft tödlichen Verlauf, die durch Phlebotomen (Sandmücken) übertragen wird.

Bemerkungen

• Meist subakut bis chronisch verlaufende Allgemeininfektion, akute Verläufe können jedoch vorkommen.
• Nach dem Überstehen der Krankheit kann sich ein kleinknotiges oder verruköses Hautleishmanoid (Post-Kala-Azar-Hautleishmanoid) bilden.

Vorkommen / Epidemiologie

• Mittelmeergebiet, Asien (v.a. Indien), Afrika, Südamerika
• Die Epidemiologie der Krankheit unterscheidet sich in den einzelnen Teilen der Welt (Tierreservoir, endemisches oder epidemisches Auftreten, Prädilektionsalter).

Pathogenese

• Nach dem Stich der Phlebotomen gelangen die Leishmanien ins Monozyten-Makrophagen-System, wo sie sich vermehren.
• Leber, Milz, Knochenmark, Lymphknoten werden besonders befallen.

Inkubationszeit

• 10 Tage bis 10 Monate, gelegentlich auch über 2 Jahre

Klinik

• Schleichender Beginn mit wochenlangem, remittierendem Fieber, Hepatosplenomegalie, schwerer hypochromer Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, schmutzig-grauer Hautpigmentierung, Schleimhautblutungen, Cancrum oris, Amyloidose und Kachexie.

Prognose

• Unbehandelt fast immer tödlich (innerhalb von 6 Monaten bis 2 Jahren); bei rechtzeitiger Therapie gute Prognose.

Diagnose

• Erregernachweis in Milz-, Leber-, Knochenmark-, Lymphknotenpunktat
• Serologie
• Tierversuch

Therapie

• Medikamentös in der folgenden Reihenfolge (ja nach Ansprechen):
  • Fünfwertige Antimonpräparate
    • z.B. Na-Stibogluconat, Meglumin
  • Pentamidin
  • Amphotericin B
  • Allopurinol

• Siehe auch:

  • Leishmaniasen

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