Amphotericin B
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Systemmykosen, v.a. durch Candida- und Aspergillus-Arten
- Kala-Azar
Kontraindikationen
- Gleichzeitige Therapie mit systemisch angewandten Azolen
und anderen systemischen, die Ergosterol-Biosynthese behindernden,
Arzneistoffen
- Es käme zur Verminderung der Wirkung des Amphotericin B, bei
Fortbestehen der Nebenwirkungen.
- Nephrotoxizität
- Sie tritt bei 50 - 80 % der Patienten auf.
- Die Nephrotoxizität begründet sich durch die Tatsache, dass die
Substanzen auch irreversibel an Cholesterol
der menschlichen Zelle binden kann, besonders in der Niere.
- Durch die Gabe von Glukokortikoiden
ca. 30 min vor der Amphotericin-B-Infusion lässt sich die
Nephrotoxizität abschwächen. Die Glukokortikoide
führen dazu, dass Cholesterol
temporär aus den Zellmembranen entfernt wird und dieses so nicht mehr
irreversibel gebunden werden kann.
- Die gleichzeitige Gabe von physiologischer NaCl-Lösung bietet einen
zusätzlichen Schutz der Niere.
Allerdings darf die NaCl-Lösung nicht im gleichen Zugang laufen, da
sonst toxische Präzipitate entstehen.
- Anämie
- Fieber
Achtung
- Die Substanz muss mit Glucose-Lösung 5 % verdünnt als Tropfinfusion
über einen längeren Zeitraum appliziert werden.
Pharmakologie
Wirkspektrum
Wirkmechanismus
- Die Wirkung beruht auf einer "Durchlöcherung der Zellmembran".
Die Substanz lagert sich irreversibel an Ergosterol in der Membran an und
zerstört so ihre Ordnung, was die Permeabilität gegenüber verschiedenen
Ionen erhöht. Außerdem bilden sich Poren in der Membran, durch die auch
Zellbestandteile diffundieren können. Die Zelle stirbt ab.
- Amphotericin B wird ausschließlich renal ausgeschieden.
Chemie
Strukturformel
C47H73NO17
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- Sehr schwer löslich in Wasser.
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