Azol-Antimykotika

Synonyme

Übersicht


Medizin

Typ

Definition

Indikationen

Kontraindikationen

Systemische Anwendung

Arzneimittelinteraktionen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen


Pharmakologie

Pharmakodynamik

Wirkspektrum

Wirkung

  • Fungistatisch (manche Substanzen auch fungizid), praktisch keine Wirkung auf Pilzsporen
    • Die meisten Azol-Antimykotika zeigen auch eine (begrenzte) Wirkung gegen Trichomonaden und einige grampositive Erreger.

Wirkmechanismen

  • Azole hemmen die Biosynthese von Ergosterol, einem essentiellen Bestandteil der Zellmembran von Pilzen.
  • Der Angriff erfolgt am Enzym Lanosterol-14α-demethylase.
  • Durch die Einlagerung falscher Sterole in die Zellmembran kommt es zu erheblichen Störungen der normalen Membranfunktionen. Besonders die Funktion membranständiger Enzyme wird behindert, darunter auch die der für das Zellwachstum und die Zellteilung der Pilze unverzichtbaren Chitinsynthase.
  • Die meisten Azole wirken über diesen Effekt nur fungistatisch, dennoch gibt es auch fungizid wirkende Azole, z.B. Clotrimazol oder Miconazol.
  • Der fungizide Effekt dieser Vertreter beruht auf einer Schädigung der Plasmamembran der Pilzzelle durch die Einlagerung des Arzneistoffs in die Struktur der Membran. Es kommt zum Austritt essentieller Zellbestandteile.
  • Die Anreicherung von Peroxiden in der Zelle, aufgrund der Hemmung mitochondrialer Enzyme, trägt ebenfalls zur Abtötung des Pilzes bei.
  • Bei normaler therapeutischer Dosierung werden zumeist jedoch nur fungistatische Effekte beobachtet.

Pharmakokinetik

Resorption

Metabolisierung

  • Die meisten Azol-Antimykotika sind starke Inhibitoren des Cytochrom-P450-Systems, insbesondere von CYP3A4
  • Mechanistisch ist dies auf eine direkte Wechselwirkung der Indol-Teilstruktur mit Eisen als Zentralatom der Cytochrome zurückzuführen.

Toxikologie

  • Im Tierversuch zeigen systemisch angewendete Azol-Antimykotika teratogene Effekte. Die Verwendung von oral oder intravenös applizierten Azolen ist daher in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Bemerkungen

  • Azole zeigen ein breites Wirkspektrum gegen die meisten humanpathogenen Pilze. Sie haben deshalb eine weite Verbreitung erreicht.
  • Die Gruppe der Azole lässt sich in zwei Untergruppen aufteilen:
    • Imidazole
      • Die meisten Imidazol-Derivate eignen sich aufgrund ihrer geringen Resorption und schlechten systemischen Verträglichkeit nur für die lokale Anwendung.
      • Einige Vertreter dieser Substanzklasse können jedoch auch systemisch angewendet werden. Miconazol lässt sich dabei nur intravenös in Form von Kurzinfusionen, Ketoconazol hingegen auch oral applizieren.
    • Triazole
      • Die Triazolderivate Fluconazol und Itraconazol lassen sich sowohl lokal als auch systemisch nutzen. Beide Substanzen sind auch oral applizierbar.
      • Der Triazolring ist metabolisch stabiler als der Imidazolring, was sich in längeren Eliminationshalbwertszeiten ausdrückt.
  • Die Triazol-Derivate werden ausschließlich systemisch eingesetzt, die Imidazol-Derivate finden lokale und systemische Anwendung.

Chemie

Substanzklassen

  • Imidazole
  • Triazole

Strukturmerkmale

Bemerkungen

  • Essentiell für die antimykotische Wirkung der eingesetzten Imidazole, bzw. Triazole ist der einfach substituierte Heterocyclus in Verbindung mit mindestens zwei weiteren aromatischen Systemen.
    • Damit lassen sie sich von den Nitroimidazol-Derivaten unterscheiden, die gegen Trichomonaden eingesetzt werden.

Beispiele

Substanzen

Imidazole

Triazole

 

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