H+/K+-ATPase-Inhibitoren
Synonyme
- H+/K+-ATPase-Blocker, H+/K+-ATPase-Hemmstoffe,
Protonenpumpenhemmer, Protonenpumpeninhibitoren (PPI)
Übersicht
Medizin
Definition
- Subtanzen, die eine deutliche Verminderung der Salzsäureproduktion im
Magen erreichen indem sie die H+/K+-ATPase hemmen.
Indikationen
- Azol-Antimykotika
- Systemisch applizierte Azol-Antimykotika können in ihrer Resorption
behindert werden, da diese auf einen niedrigen Magen-pH angewiesen sind.
- Clopidogrel
- Evtl. Wirkungsverminderung des Clopidogrels aufgrund einer möglichen
Hemmung von CYP2C19 (evtl. nur Omeprazol und Rabeprazol betroffen)
- Vitamin B12
- Protonenpumpeninhibitoren erhöhen den pH-Wert im Magen, wodurch sie
die Freisetzung von proteingebundenem Vitamin B12 aus der
Nahrung vermindern. Dies kann längerfristig zu einem Vitamin-B12-Mangel
führen. Bei längerem chronischen Einsatz der PPIs ist daher eine
Vitamin-B12-Supplementation sinnvoll.
Pharmakologie
Pharmakodynamik
Wirkmechanismus
- Alle bislang (2009) verfügbaren H+/K+-ATPase-Inhibitoren
sind Prodrugs, die nach ihrer Resorption im Dünndarm über das Blut auch an
die Belegzellen des Magens gelangen.
- Im hier herrschenden sauren Milieu entsteht dann die jeweilige Wirkform,
die nun irreversibel an die H+/K+-ATPase in den sekretorischen Kanäle der Belegzellen
bindet.
- Durch die Bindung wird die Funktion der H+/K+-ATPase
als Protonenpumpe irreversibel gehemmt, d.h. der Antiport von H+
aus der Belegzelle ins Magenlumen und von K+ in die Belegzelle
wird unterbunden.
- Diese irreversible Hemmung ist der Grund für die lange Wirkdauer der
PPI von bis zu 3 Tagen, trotz Eliminationshalbwertszeiten von z.T. unter
1 h.
- Nach etwa drei Tagen sind ungefähr so viele H+/K+-ATPasen
nachgebildet worden, dass die H+-Sekretion in etwa wieder dem
Ausgangslevel entspricht.
- In der Folge kommt es zu einem Anstieg des pH-Wertes im Magen.
- Das Ausmaß der Blockade ist streng dosisabhängig und betrifft sowohl die basale als auch die stimulierte Magensäuresekretion.
Pharmakokinetik
Metabolisierung
- Die meisten H+/K+-ATPase-Inhibitoren werden über CYP2C19
sowie, in deutlich geringerem Ausmaß, über CYP3A4 metabolisiert.
Mindestens Omeprazol ist zudem ein Inhibitor für CYP2C19.
Beispiele
Substanzen
|