Omeprazol
Übersicht
Medizin
Typ
- Substanzen, die über CYP2C19 metabolisiert werden
- Omeprazol ist ein Inhibitor von CYP2C19. wodurch es die Metabolisierung
von Substanzen, die über dieses Isoenzym des Cytochrom-P450-System
abgebaut werden, behindern kann.
- Fehlbesiedlung des Magens mit Bakterien
- Hypergastrinämie
- Unspezifische gastrointestinale Reaktionen
- Müdigkeit, Schlafstörungen
- Schwindel, Kopfschmerzen
- Seh- und Hörstörungen
- Die Nebenwirkung ergibt sich, da im Bereich des Auges und Ohres
ähnliche ATPasen zu finden sind, wie im Magen.
- Die Symptome sind reversibel (sobald die betroffenen ATPasen
nachgebildet sind) und treten praktisch nur nach intravenöser
Applikation auf.
- Störungen des Geschmacksinns
- Anstieg der Leberwerte
- Polyneuropathie
- Pankreatitis, Hepatitis
- Blutbildveränderungen
- Hautreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom
Anwendung
Tagesdosis |
20 - 40 mg |
Einzeldosis |
|
Anwendungshinweise
- Die Dosierung kann im Bereich von 10 - 60 mg variiert werden, da die
Wirkung direkt dosisabhängig ist.
- Antra, Omebeta, OMEP, Omeprazol [...]
Pharmakologie
Typ
Bemerkungen
- Im sauren Milieu kommt es zur Umlagerung zum aktiven Sulfenamid. Dieses
stellt die eigentliche Wirkform dar.
- Das Sulfenamid bildet eine kovalente Bindung mit einer SH-Gruppe der H+/K+-ATPase
aus, die dadurch irreversibel gehemmt wird.
* Die höheren angegebenen Werte gelten für die
wiederholte Gabe der Substanz, die niedrigeren für die einmalige.
- Omeprazol wird vollständig metabolisiert. An der Metabolisierung
sind CYP2C19, genauer
dessen Isoform "S-Mephenytoin-Hydroxylase" und - in geringerem
Ausmaß - CYP3A4
und nach manchen Angaben auch CYP2D6 beteiligt.
- Omeprazol wirkt dabei auf CYP2C19 als Enzyminhibitor.
- Die Elimination erfolgt zu 80 % über die Niere.
Die restlichen 20 % werden biliär ausgeschieden.
Bemerkungen
- Die Substanz muss magensaftresistent verkapselt appliziert werden, da sie
nicht säurestabil ist (s.o.).
- Aufgrund der magensaftresistenten Verkapselung wird sie erst
im Dünndarm
resorbiert und gelangt über das Blut
an die Belegzellen des Magens. Der hier herrschende niedrige pH-Wert sorgt
in diesen Zellen dann für die Aktivierung des Arzneistoffs.
LD50 |
(Ratte, p.o.) 2210 mg/kg
(Ratte, s.c.) > 100 mg/kg
(Ratte, i.v.) > 50 mg/kg
(Maus, p.o.) > 4000 mg/kg
(Maus, s.c.) > 100 mg/kg
(Maus, i.v.) 82,8 mg/kg |
Bemerkungen
- Die Substanz zeigte im Tierversuch (Maus, Ratte) teratogene und bei
chronischer Hochdosisexposition mutagene Wirkungen.
Chemie
Strukturformel
C17H19N3O3S
IUPAC
- (RS)-5-Methoxy-2-{(4-methoxy-3,5-dimethyl-2-pyridyl)methylsulfinyl}benzimidazol
Eigenschaften
Schmelzpunkt |
156 °C |
Löslichkeit |
(25 °C) 82,3 mg/L |
log P |
0,6 |
pKS |
|
Sonstige Eigenschaften
- Weißes bis fast weißes, polymorphes, hygroskopisches Pulver.
- Sehr schwer löslich in Wasser. Löslich in Dichlormethan, Ethanol und
Methanol.
- Omeprazol zersetzt sich sich in verdünnten Alkalihydroxid-Lösungen.
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
Xi |
R- und S-Sätze
R-Sätze |
36/37/38 |
S-Sätze |
26-36 |
|