Magen
Synonyme
- Gaster, Stomachus, Ventriculus
Übersicht
Medizin
Untersuchungsmethoden
- Gastroskopie / CT
- Intubationsmethode
- Röntgenuntersuchungen
- Isotopenmethode
- Transmurale Potentialmessungen
- Intragastrale Titration (obsolet, direkte Titration der Salzsäure des
Magens im Magen)
- Aspirationmethode
- BAO (Basic Acid Output)
- PAO (Peak Acid Output)
- Nach i.v. Gabe von Pentagastrin
- FAO (Food associated Acid Output)
- Nach Einnahme eines standardisierten Frühstücks
- Vagale Säuresekretion (nur auf den stimulierenden Einfluss des
Parasympathikus hin auftretende Säurefreisetzung)
Erkrankungen
- Motilitätsstörungen des Magens
- Störungen der Motilität können sich entweder durch verzögerte oder
beschleunigte Entleerung von Mageninhalt äußern.
- Funktionelle
Dyspepsien
- Chronische Gastroparese
- Chronische Gastritis
- Chronisch-peptisches Ulkus
- Peptisches Ulkus als
Begleiterkrankung
- Akute Magenschleimhautläsionen
- Gastropathien (Gastrosen)
- Magenkarzinom
- Motilitätsstörungen des Magens
Pharmakologie
Bemerkungen
- Der Magen spielt aufgrund seiner geringen Oberfläche von 0,1 - 0,2 m2
nur eine untergeordnete Rolle bei der Resorption der meisten peroral
aufgenommenen Arzneistoffe. Wichtiger und - aufgrund der v.a. vom
Füllungszustand sowie der Art der aufgenommen Nahrung abhängigen, stark
wechselnden Verweilzeiten - häufig auch problematischer, ist seine Funktion
als Nahrungsspeicher.
- Aufgrund der Variabilität der Magenentleerung können monolithische
Arzneiformen (insbesondere Gerüst- und Erosionstabletten, sowie
magensaftresistente Arzneiformen) stark unterschiedliche Magenverweilzeiten
aufweisen.
- Während bei der Einnahme auf nüchternen Magen von Verweilzeiten von
unter 1 h ausgegangen werden kann, schwanken die Zeiten bei gefülltem Magen
von ca. 0,5 - 12 h.
- Polydisperse Arzneiformen (z.B. Pellets, Granulate, Mikrokapseln) sind
weit weniger abhängig vom Füllungszustand des Magens; hier sind stets
Verweilzeiten von unter etwa 1,5 h zu erwarten.
- Die Zeit für die nachfolgende Passage des Dünndarms ist unabhängig von der
verwendeten Arzneiform.
Physiologie
Definition
- Der Magen ist ein dem eigentlichen Verdauungstrakt vorgeschaltetes Organ,
dessen Funktion die Nahrungsspeicherung mit langsamer Abgabe in den Darm
bzw. die Durchmischung der Nahrung ist.
Bemerkungen
- Der Magen ist nicht nur Speicher-, sondern auch drüsiges Organ, dessen
hochspezialisierte Schleimhaut exokrine und endokrine Eigenschaften
aufweist.
- Vom Nahrungsinhalt geht eine Reihe von Impulsen aus, die sich auf den
Stoffwechsel im Verdauungskanal wie auch im übrigen Organismus beziehen.
- Durch die Motilität des Magens wird die aufgenommene feste Nahrung mit
den Sekreten der Schleimhaut durchmischt und auf eine bestimmte
Teilchengröße zerkleinert.
- Dieser isoosmotische Speisebrei (Chymus) wird dann fraktioniert in das
Duodenum weitertransportiert.
- Damit wird die umweltabhängige, ungleichmäßige Nahrungsaufnahme den
digestiv-resorbtiven Funktionen des übrigen Verdauungstraktes angepasst.
Anatomie
- Am menschlichen Magen unterscheidet man:
- Kardia
- Die Kardia ist das Mündungsgebiet des
Ösophagus
in den Magen.
- Fundus (Fornix, Magenkuppel, Magengewölbe)
- Korpus (Magenkörper)
- An der kleinen Kurvatur (s.u.) bildet sich ein scharfer Winkel
(Angulus ventriculi, Incisura angularis), der die (innere) Grenze
zwischen Korpus und Antrum markiert.
- Sinus (tiefstgelegene Stelle)
- Der Sinus stellt den (äußeren) Übergang zwischen Korpus und
Antrum dar.
- Antrum (Pars pyorica ventriculi, Regio praepylorica,
Canalis
egestorius)
- Das Antrum ist eine Erweiterung vor dem Magenausgang.
- Es geht über in den Pylorus.
- Pylorus (Magenpförtner)
- Der Pylorus bildet den Übergang vom Magen in das Duodenum.
- Die seitlichen Ränder bei der Vorderansicht werden als große und
kleine Kurvatur (Curvatura major bzw. Curvatura minor) bezeichnet.
- Die Magenwand ist 2 - 3 mm stark und besitzt vier Schichten:
- Serosa
- Muskularis
- Submukosa
- Mukosa
- Die Mukosa besteht aus einschichtigem Zylinderepithel mit
grübchenförmigen Einsenkungen (Foveolae gastricae), in welche die
spezifischen Magendrüsen (Glandulae gastricae) einmünden.
- Die Drüsen im Bereich der Kardia und des Pylorus produzieren - wie die
Epithelzellen - nur Schleim, die Korpus- und Fundusdrüsen dagegen Schleim,
Salzsäure
und proteolytische Enzyme.
- Dementsprechend findet man in den Korpus- bzw. Fundusdrüsen drei
Zellarten:
- Nebenzellen
- Die Nebenzellen produzieren einen leicht basischen Schleim (durch
HCO3-), der den Magen vor der Selbstverdauung
schützt.
- Belegzellen
- Die Belegzellen des Magens produzieren
Salzsäure
und den Intrinsic-Faktor.
- Hauptzellen
- Die Hauptzellen des Magens bilden proteolytische
Enzyme,
v.a. das Pepsinogen, das durch die Magensäure in aktives Pepsin
überführt wird.
- Im Bereich des Antrums finden sich auch enterochromaffine Zellen, so
genannte G-Zellen, die
- Gastrine (Big-, Little- und Minigastrin
mit unterschiedlicher Aminosäurenzahl) - meist nur als Gastrin bezeichnet -
bilden. Gastrine führen zu einer Steigerung
der HCl-Sekretion in den Belegzellen.
- Das Fassungsvermögen des Magens beträgt bei Neugeborenen etwa 30 ml, bei
Erwachsenen 1600 - 2400 ml. Im Nüchternzustand ist das Volumen des Magens
jedoch deutlich geringer, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
2,65 ± 2,05 |
0,4 - 12,3 |
2,4 ± 0,7 |
1,0 - 3,5 |
8,8 ± 8,2 |
0,4 - 80 |
ca. 50 |
0 - 180 |
Magenmotilität & Magenentleerung
Allgemeines
- Die Motilität und Entleerung des Magens wird sowohl nerval, als auch
hormonal gesteuert.
- Parasympathische, über den Nervus vagus geleitete Nervenimpulse steigern
die Motilität; auch wird die Magenentleerung reflektorisch durch den Nervus vagus
ausgelöst.
- Dieser Entleerungsreflex wird bei starker Füllung, hoher
Fettkonzentration und saurer Reaktion im Anfangsteil des Dünndarms durch
gastrointestinale Hormone, insbesondere durch
Sekretin
und Cholecystokinin, die
in der Dünndarmschleimhaut gebildet werden und auf dem Blutweg zum Magen
gelangen, gehemmt.
- Die Magenentleerung unterliegt somit einem humoralen
Rückkopplungsprozess.
- Weitere Mechanismen sind an der
Steuerung der Magenmotorik beteiligt. So wird eine Beeinflussung durch
Dopamin
und Serotonin diskutiert.
Peristaltik im Nüchternzustand (migrating motor complex, interdigestive
migrating myoelectric complex [IMMC])
- Im nüchternen Zustand stellt der Magen einen kontrahierten Muskelschlauch dar,
dessen Innenwände dicht aneinander liegen. Die in diesem Zustand ablaufende
Peristaltik lässt sich in 4 Phasen einteilen, die nacheinander ablaufen:
- Phase I (Basalphase)
- Dauer: 40 – 60 min
- Keine oder nur geringe Aktivität
- Phase II
- Dauer: 30 – 45 min
- Gelegentliche Aktivität
- Phase III
- Dauer: 5 – 15 min
- Kräftige Kontraktionen ("Housekeeper-waves"), die unverdauliche Partikel (unzerkleinerte Nahrungsbestandteile oder
auch monolithische, magensaftresistente Arzneimittel) aus dem Magen
entfernen sollen
- Phase IV
- Abnahme der Kontraktionsstärke und -häufigkeit und Überleitung zur Basalphase des folgenden Zyklus
Peristaltik während der postprandiale Phase (Digestive Phase)
- Nahrungsaufnahme führt - durch NANC-Transmitter gesteuert - zur
Erschlaffung der glatten Muskulatur, die Magenwände dehnen sich also ohne
intraluminale Drucksteigerung aus.
- Die Durchmischung und weitere Zerkleinerung der aufgenommenen Nahrung, die
dabei in den Chymus (Speisebrei) umgewandelt wird, erfolgt - bei
geschlossenem Magenausgang - während der gesamten Phase relativ einheitlich
mit etwa 4 bis 5 Kontraktionen der Magenmuskulatur pro Minute, wobei die Kontraktionskraft
geringer ist als in Phase III des Nüchternzustands.
Magenentleerung
- Bei der Magenentleerung öffnet sich kurzfristig der Pylorus, während
gleichzeitig ein Teil des Chymus durch peristaltische Kontraktionen im
Antrumbereich in den Zwölffingerdarm abgegeben wird.
- Die peristaltischen Kontraktionen im Antrum und Pylorusbereich sind
abhängig von:
- Nahrungsparametern (z.B. Temperatur, Viskosität, Volumen, Zerkleinerungsgrad, Zusammensetzung)
- Psychogenen Faktoren (z.B. Schmerz, Übelkeit, Aufregung)
- Die oben genannten Parameter führen zu:
- Druck- und Dehnungsreizen, die die nervalen Steuerungsmechanismen der
Magenmotorik beeinflussen
- Änderungen des pH-Wertes des Magens, wobei Werte unterhalb 3,5 über pH-sensitive Rezeptoren die Magenmotilität
verringern (enterogastrischer Reflex).
- Änderungen des osmotischen Drucks im Magen, wobei Werte über
200 mosmol/l die Magenmotilität herabsetzen.
Magensaft
Allgemeines
- Die Magendrüsen bilden pro Tag etwa 2 - 3 l Magensaft, eine nahezu
blutisotone Salzsäure-Lösung mit einem pH-Wert von 0,8 - 1,5, die
außerdem Verdauungsenzyme, Schleim und den für die Resorption von Vitamin
B12 notwendigen Intrinsic-Faktor enthält.
- Die Salzsäure führt zur Denaturierung der Nahrungseiweiße und macht sie
dadurch einem enzymatischen Abbau leichter zugänglich.
- Sie stellt ferner einen günstigen pH-Wert für die Magenenzyme ein und
überfuhrt inaktives Pepsinogen in die verschiedenen Pepsine.
- Außerdem werden durch die Salzsäure mit der Nahrung aufgenommene
Bakterien abgetötet.
- Im Lumen des nüchternen Magens fand man die in der folgenden Tabelle
wiedergegebenen pH-Werte:
2,52 ± 1,53 |
1,2 – 7,4 |
3,27 ± 2,01 |
0,9 – 7,7 |
1,92 ± 1,28 |
- |
2,59 ± 2,08 |
- |
Regulation der Magensaftsekretion
- Wie bei der Steuerung der Magenmotilität und -entleerung sind an der
Regulation der Magensaftsekretion nervale und hormonale Vorgänge beteiligt.
- Nach dem zeitlichen Ablauf unterteilt man die Magensaftsekretion in:
- Kephalische Phase
- Die kephalische Sekretionsphase ist rein nerval gesteuert.
- Geruchs- und Geschmacksempfindungen lösen afferente Nervenimpulse
aus, die im Zentralnervensystem eine Erregung von des Parasympathikus
hervorrufen.
- Diese Erregung bewirkt die Freisetzung von Acetylcholin
in der Magenwand, das die Beleg- und Hauptzellen über
M3-Rezeptoren
direkt aktivert.
- Daneben bewirkt die Aktivierung Parasympathikus
auch eine Freisetzung von Gastrinen
aus den G-Zellen des Antrums.
- Die Gastrine erreichen die
Belegzellen über den Blutweg und lösen dort eine vermehrte
HCl-Sekretion aus.
- An der Salzsäuresekretion ist darüber hinaus Histamin
beteiligt, das bei einer Erregung des Parasympathikus
aus Mastxellen bzw. anderen Histamin-bildenden Zellen
(Enterochromaffin-like Cells; ECL) freigesetzt wird.
- Auch die Gastrine sollen z.T.
indirekt über eine gesteigerte Histaminbildung und -freisetzung
wirken.
- Gastrische Phase
- Die gastrische Phase der Magensaftsekretion wird durch die in den
Magen gelangte Nahrung ausgelöst.
- Dehnungs- sowie chemische Reize, z.B. Eiweißabbauprodukte,
Calciumionen, Coffein
oder Ethanol, lösen
lokale cholinerge Reflexe und die Freisetzung von Gastrinen
aus.
- Fällt der pH-Wert unter 3 ab, wird die Gastrinfreisetzung
gehemmt.
- Intestinale Phase
- Bei der intestinalen Phase kommt es zunächst zu einer Steigerung,
später zu einer Abnahme der Magensaftsekretion.
- Tritt frisch aufgenommene, nicht saure Nahrung in das Duodenum
über, werden aus G-Zellen des Duodenums Gastrine
abgegeben.
- Gelangt später saurer Chymus in den
Zwölffingerdarm, wird Sekretin
freigesetzt.
- Dieses unterdrückt die Salzsäure-Sekretion, fördert jedoch
die Ausschüttung von Pepsinogen.
- Eine weitere Hemmung der Magensaftsekretion erfolgt durch Cholecystokinin,
insbesondere dann, wenn fetthaltiger Chymus
in die oberen Dünndarmabschnitte gelangt.
- Neben den genannten Substanzen sind noch weitere gastrointestinale Hormone
an der Regulation von Sekretion und Motilität beteiligt:
- Entero-Glucagon, Glucose-abhängiges insulinotropes Peptid (GIP)
- Entero-Glucagon sowie das Glucose-abhängige insulinotrope Peptid
(GIP) unterdrücken die HCl-Sekretion des Magens und fördern
außerdem die Insulinsekretion in der Bauchspeicheldrüse.
- Somatostatin
- Somatostatin, das
nicht nur im Hypothalamus,
sondern auch in zahlreichen anderen Organen, u.a. in den D-Zellen
der Magen- und Dünndarmschleimhaut sowie der Bauchspeicheldrüse,
gebildet wird, hemmt die Sekretion von Salzsäure,
Gastrinen und Pepsin im Magen sowie
die Freisetzung von Sekretin
im Dünndarm.
- Auch die endokrine und exokrine Pankreasfunktion (Sekretion von Insulin
und Glucagon sowie von
Hydrogencarbonat und Verdauungsenzymen) wird herabgesetzt.
- Die Durchblutung im Splanchnikusgebiet wird (bei unverändertem
systemischem Blutdruck) um etwa 20 - 30 % gesenkt.
- Auch emotionale Erregungen beeinflussen die Magensaftsekretion: So
steigern Stress, Ärger und Zorn die Magensaftsekretion, während Angst oder
Traurigkeit sie verringern.
Bemerkungen
- Infolge des Transports mit dem Blut gehören
Substanzen wie die Gastrine oder
Sekretin formal zu den
Hormonen.
Da sie aber außerdem teilweise auch auf benachbarte Zellen einwirken bzw.
z.T. der Signalvermittlung zwischen Nervenzellen dienen, ist eine eindeutige
Abgrenzung zu Mediatoren und
Neurotransmittern
nicht möglich.
Salzsäuresekretion
- Die Salzsäure im Magen
wird, wie bereits erwähnt, durch die Belegzellen gebildet, deren
intrazelluläre Sekretkanälchen mit dem Drüsenlumen in Verbindung stehen.
- Der wesentliche Teil des Sekretionsprozesses besteht in einem aktiven
Transport von Protonen durch die Membran der Sekretkanälchen in deren
Lumen.
- Dieser Transport erfolgt gegen einen großen H+-Konzentrationsgradienten,
da der pH-Wert in der Zelle 7,0 - 7,2, im Sekretkanälchen dagegen nur ca.
pH 1 beträgt.
- Die Energie für den aktiven Transport der Protonen aus der Belegzelle in
den Magensaft wird durch ATP-Spaltung bereitgestellt. Das diesen Vorgang
katalysierende Enzym ist die H+/K+-ATPase in der
Membran der sekretorischen Mikrovilli.
- Das Enzym besteht aus zwei Untereinheiten (α
und β) und wird durch cAMP und Ca2+
aktiviert.
- Es bewirkt den Austausch von Protonen gegen Kalium-Ionen im gleichen
Verhältnis.
- Die Protonen entstammen vor allem der Dissoziationsreaktion der
Kohlensäure, wobei äquivalente Mengen HCO3-
entstehen.
- HCO3- tritt dem Konzentrationsgradienten folgend im
Austausch gegen Cl- ins Blut über.
- Zusätzlich zu den Protonen wird Cl- und K+ in den
Magen sezerniert, wobei K+ mittels der H+/K+-ATPase
wieder aktiv in die Zelle aufgenommen wird.
- Eine verstärkte Salzsäure-Sekretion wird durch folgende Mediatoren
und deren Interaktion mit ihren spezifischen Rezeptoren in der Zellmembran
ausgelöst:
- Bei der Reaktion der einzelnen Subtanzen mit ihren Rezeptoren wird eine
starke und obligate Interaktion zwischen Histamin
und Gastrinen und eine schwächere zwischen Histamin
und Acetylcholin
angenommen.
- Diese Interaktion resultiert aus der Stimulation der Histaminfreisetzung
durch Acetylcholin und Gastrine
sowie einem Synergismus der Second
messenger cAMP und Ca2+
bei der Stimulation der H+/K+-ATPase.
- Dies erklärt, warum eine Blockade von H2-Rezeptoren durch H2-Rezeptor-Antagonisten
nicht nur die Histamin-stimulierte Sekretion herabsetzt, sondern auch die
Effekte von Gastrinen und Acetylcholin
bei der Stimulation der Säureproduktion vermindert.
- Hemmend auf die Säuresekretion wirken:
- Die Säureproduktion des Magens ist auch abhängig vom Innendruck des Magens.
Bei höherem Mageninnendruck, ist die Säureproduktion gesteigert. Ein
"Völlegefühl" ist daher häufig auch mit saurem Aufstoßen und
Sodbrennen verbunden.
Magenschleim
- In den Oberflächenzellen der Magenschleimhaut und in den Nebenzellen der
Drüsen wird der Magenschleim produziert.
- Seine Zähigkeit und Haftfähigkeit ist auf den Gehalt an hochmolekularen
Glykoproteinen zurückzuführen.
- Der hydrogencarbonathaltige Schleim überzieht die Magenwände und trägt
zum Schutz vor Selbstverdauung durch HCl und Pepsin bei
("Mukosabarriere").
- Der wesentliche Schutzfaktor ist jedoch die Intaktheit der Membranen aller
Oberflächenzellen, die durch eine gute Schleimhautdurchblutung
gewährleistet wird, bzw. eine rasche Beseitigung oberflächlicher Defekte
durch Zellneubildung.
- An diesen Schutzmechanismen ist Prostaglandin
E2 beteiligt.
Pepsinbildung
- In den Hauptzellen der Magendrüsen wird Pepsinogen, ein Gemisch von
mindestens 7 inaktiven Vorstufen proteolytischer Enzyme, gebildet.
- Nach seiner exozytotischen Freisetzung wird es durch Abspaltung
inhibitorischer Molekülteile in Pepsin, dem Gemisch der aktiven Proteasen,
überführt.
- Diese Reaktionen werden durch die Magensalzsäure eingeleitet und
autokatalytisch fortgesetzt.
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