Dopamin

Synonym

  • 3-Hydroxytyramin, Prolactin-Release-Inhibiting-Hormone

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Bemerkungen

Handelsnamen

  • Dopamin [...]

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkeintritt (i.v.) ca. 1 min
Wirkdauer (i.v.) ca. 1 - 5 min

Wirkungen

Wirkmechanismen

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) entfällt
Clearance (CLtot) 5000 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 5 - 10 min
(andere Quelle) 1 - 2 min
(andere Quelle) ca. 1 - 3 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 1,0
Plasmaproteinbindung (PB)  < 15 %
Verteilungsvolumen (Vapp)  0,9 L/kg

Metabolisierung

  • Hauptmetabolite sind 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure und Homovanillinsäure, die im Urin nachweisbar sind.

Physiologie

Vorkommen & Funktionen

Zentralnervensystem

  • Dopamin wirkt im ZNS als Neurotransmitter an Synapsen der Basalganglien, im limbischen System und im Bereich der Hypophyse.
  • Dort nimmt Dopamin an der Steuerung verschiedener Prozesse wahr, wie:
    • Willkürmotorik
      • Steuerung der extrapyramidalen (willkürlichen) Motorik im nigrostriatalen Dopamin-System.
    • Psychische / emotionale Prozesse
      • Projektionen des mesolimbischen Dopamin-Systems scheinen in der Entwicklung von Suchtverhalten und Psychosen eine entscheidenden Rolle zu spielen.
    • Neuroendokrine Funktionen der Adenohypophyse
      • Hemmung der Freisetzung von Prolactin aus der Adenohypophyse durch aus dem tuberoinfundibulären System ins Blut abgegebenes Dopamin.
      • Diese Funktion begründet den Namen "Prolactin-Release-Inhibiting-Hormone" für Dopamin.
      • Der Effekt auf das tuberoinfundibuläre System scheint auch für eine Verminderung des Hungergefühls bei erhöhten Dopaminkonzentrationen in diesen Hirnbereichen verantwortlich zu sein.

Peripherie

  • In der Peripherie dient Dopamin als Botenstoff einiger postganglionärer Neuronen des Sympathikus. Diese finden sich vor allem in der Niere.
  • Dopamin wirkt bei der Regulation der Durchblutung der Abdominalorgane mit.

Bemerkungen

  • Freigesetztes Dopamin wird zum größten Teil wieder in die präsynaptische Nervenendigung aufgenommen. Der Rest wird durch COMT und MAO abgebaut.

Notfallmedizin

Indikation

  1. Kardiogener Schock
  2. Drohendes Nierenversagen

Anwendung

Dosierung

  1. 250 mg auf 50 ml verdünnt - 3 - 8 ml/h bei 70 kg KG (3-10 µg/kg KG/min) (für Vasokonstriktion höhere Dosis)
  2. 1 ml/h bei 70 kg KG (1,5 µg/kg KG/min)

Achtung

  • Paravenöse Injektion kann zu Nekrosen führen, sicherer venöser Zugang, ggf. zentraler Zugang!
  • Inkompatibel mit alkalischen Lösungen!

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C8H11NO2

Molekülmasse

  • 153,18

IUPAC

  • 2-(3,4-Dihydroxyphenyl)ethylamin
  • 4-(2-Aminoethyl)brenzkatechin

CAS-Nummer

  • 51-61-6

Eigenschaften

Schmelzpunkt 128 °C
log P 0,12
pKS

(pKS1) 8,93
(pKS2) 10,6

Sonstige Eigenschaften

Bemerkungen


Sicherheit

Gefahrstoffklasse

Xi

R- und S-Sätze

R-Sätze 36/37/38
S-Sätze 26-36/37
 

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