Noradrenalin
Synonym
Übersicht
Medizin
Typ
- Auslösung von Koronarspasmen möglich
- Abnahme der peripheren Durchblutung und von Organen
Pharmakologie
Wirkungen
Wirkmechanismen
- Noradrenalin wirkt vor allem an α-Adrenozeptoren.
- Dadurch kommt es zu einer Vasokonstriktion mit einer daraus folgenden
Zunahme des peripheren Gefäßwiderstandes und einer Erhöhung des systolischen
und des diastolischen Blutdrucks.
- Gleichzeitige vasodilatierende Effekte durch Stimulation von
β2-Adrenozeptoren sind so gering, dass
sie praktisch keine Rolle spielen.
- Obwohl Noradrenalin auch an β1-Adrenozeptoren
agonistisch wirkt, kommt es zu einer Senkung der Herzfrequenz, da am
Sinusknoten eine reflektorisch über die Barorezeptoren ausgelöste
Aktivierung des Parasympathikus überwiegt.
LD50 |
(Maus, i.v.) 0,55 mg/kg
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Physiologie
Bemerkungen
- Noradrenalin ist der natürliche Neurotransmitter
an:
- Allen Synapsen an den Endigungen der sympathischen postganglionären
Fasern.
- An den zahlreichen noradrenergen Synapsen im ZNS.
- Noradrenerge Neurone verlaufen z.B. ausgehend von Kerngebieten im
Bereich der Pons und der Medulla oblongata sowohl aufsteigend zu
Hypothalamus, Thalamus, limbischem
System und zur Großhirnrinde, als auch absteigend zu den
Vorder- und Hinterhörnern des Rückenmarks.
- Es findet sich im Bereich der Synapsen und Varikositäten sympathischer
Nervenfasern in kleinen Vesikeln gespeichert.
- In die Vesikel wird Dopamin
aufgenommen, das im Axoplasma aus der Aminosäure
Tyrosin über die Zwischenstufe Levodopa
synthetisiert wurde.
- Dopamin wird nun innerhalb der
Vesikel durch das Enzym
Dopamin-β-Hydroxylase in Noradrenalin
überführt.
- Auf eine elektrische Erregung sympathischer Nerven hin, wird
Noradrenalin aus den Speichervesikeln in den synaptischen Spalt
freigesetzt:
- An der subsynaptischen Membran interagiert es mit Adrenozeptoren
der verschiedenen Typen.
- An der präsynaptischen Membran bindet es an α2-Adrenozeptoren,
die als Autorezeptoren dienen und die weitere Freisetzung von
Noradrenalin hemmen.
- Etwa 90 % des auf eine Erregung hin ausgeschütteten Noradrenalins wird
durch aktiven Transport rasch wieder aus dem synaptischen Spalt ins
Axoplasma und von dort in Speichervesikel aufgenommen. Dieser Prozess wird
als neuronale Wiederaufnahme bezeichnet und findet sich auch bei
anderen Neurotransmittern.
- Die restlichen ca. 10 % werden durch die Enzyme
Catecholamin-O-Methyltransferase (COMT)
bzw. Monoaminoxidase (MAO) in
Normetanephrin bzw. 3,4-Dihydroxymandelsäure inaktiviert.
- Die Produkte der beiden enzymatischen Inaktivierungen werden durch
das jeweils andere Enzym
schließlich zu Vanillinmandelsäure abgebaut.
- Eine hohe Konzentration der beiden Enzyme
findet sich in der Leber,
die somit wesentlich zum Abbau von Noradrenalin (und Adrenalin)
aus dem Blut
beiträgt.
Notfallmedizin
Indikation
- Schock (bei fehlendem peripheren Widerstand)
Anwendung
- 5 mg auf 50 ml verdünnt. 4 ml/h bei 70 kg KG (0,1 µg/kg KG/min)
Steigerung nach Wirkung
Achtung
Chemie
Strukturformel
C8H11NO3
IUPAC
- 4-[(1R)-2-Amino-1-hydroxyethyl]benzen-1,2-diol
Eigenschaften
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
T+ |
R- und S-Sätze
R-Sätze |
28 |
S-Sätze |
36/37/39-45 |
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