Katecholamine
Übersicht
Medizin
Typ
Pharmakologie
Pharmakodynamik
- Die natürlichen Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin beeinflussen in erster Linie das Herz-Kreislauf-System.
- Beim Adrenalin steht die Regulation der Blutverteilung und die Erhöhung des Herzzeitvolumens im Vordergrund, Noradrenalin steigert hingegen vor allem den peripheren Gefäßwiderstand und damit den arteriellen Blutdruck.
- Adrenalin zeigt daneben einen deutlich ausgeprägteren Einfluss auf die Erweiterung der Bronchien und die Hemmung der Motilität des Magen-Darm-Traktes.
- Die Unterschiede der Wirkungen ergeben sich aus der Tatsache, dass Adrenalin mit allen adrenergen Rezeptoren ungefähr gleich, Noradrenalin jedoch stärker mit α- und β1-Rezeptoren reagiert.
Organ Rezeptor Wirkungen Effekte Folgen Bronchien β2 Dilatation Verbesserte Ventilation Verbesserter Sauerstofftransport zu Muskeln, Herz und Gehirn Herz β1 Zunahme von Frequenz und Kontraktilität Erhöhter Blutfluss zu Muskeln, Herz und Gehirn Venen α1 Konstriktion Arterien α1 Konstriktion an Haut und Viszera β2 Dilatation an Muskeln und Koronarien Skelettmuskel β2 Glykogenolyse Erhöhung des Lactat-Blutspiegels Vermehrtes Lactat-Angebot für Herz und Leber Niere β1 Steigerung der Freisetzung von Renin Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems Vermehrte Na+- und Wasserretention, Steigerung des Blutdrucks Leber β2 Glykogenolyse, Gluconeogenese Erhöhung des Blutglukosespiegels Vermehrtes Angebot an Glucose und freien Fettsäuren zu Muskeln, Herz und Gehirn Fettgewebe β3 Lipolyse, Ketogenese Erhöhung der Konzentration freier Fettsäuren im Blut Adrenerge / Cholinerge Axone α2 Hemmung der Transmitterfreisetzung β2 Steigerung der Transmitterfreisetzung ZNS α1 Steigerung der Aktionspotentialfrequenz im Sympathikus Erhöhter Sympathikustonus Blutdruckanstieg α2 Senkung der Aktionspotentialfrequenz im Sympathikus Verringerter Sympathikustonus Blutdrucksenkung
Biologie
Biosynthese
- Die natürlichen Katecholamine werden im Nebennierenmark gebildet.
- Die Biosynthese erfolgt ausgehend von der Aminosäure Tyrosin über die Zwischenstufen Levodopa und Dopamin zu Noradrenalin.
- Adrenalin wird anschließend mit Hilfe des Enzyms N-Methyl-Transferase aus Noradrenalin gebildet.
--[Tyrosin-Hydroxylase]-->
- Das Verhältnis des gebildeten Adrenalins zum nicht weiter umgesetzten Noradrenalin variiert in Abhängigkeit vom Lebensalter und anderen Faktoren. Beim Erwachsenen beträgt der Anteil an Adrenalin normalerweise zwischen 70 - 90 %.