Angina pectoris

Übersicht


Medizin

Formen

  • Klinisch unterscheidet man nach dem Auftreten bzw. der Provozierbarkeit eines Angina-pectoris-Anfalls folgende Formen:

Symptomatik

  • Den Angina-pectoris-Anfall erlebt der Patient mit einem charakteristischen Druckgefühl hinter dem Brustbein, so als werde der Brustkorb von Fassreifen eingeengt oder in einen Schraubstock gespannt (daher die Bezeichnung Angina pectoris = Enge der Brust).
  • Vielfach strahlt der Schmerz bis in die linke Schulter und den Oberarm aus, gelegentlich werden die Beschwerden auch im Nacken und im Schlüsselbeinbereich angegeben oder als Magenverstimmung empfunden.

Achtung

  • Generell sollte bei jedem Angina-pectoris-Anfall, der länger als 20 min anhält und nicht gut auf Glyceroltrinitrat anspricht, der Notarzt gerufen werden, da der Verdacht auf einen Myokardinfarkt besteht!
  • Der Patient sollte mit erhöhtem Oberkörper gelagert und strikt immobilisiert werden, also auch nicht "dem Rettungswagen schon einmal entgegen gehen..."

Physiologie

Grundlagen

  • Bei der Angina pectoris liegt ein Missverhältnis von Sauerstoffangebot und Sauerstoffverbrauch (Koronarinsuffizienz) bei reduzierter, in fortgeschrittenen Fällen weitgehend aufgehobener Koronarreserve vor.
  • Als kontinuierlich arbeitendes Organ, das keine Sauerstoffschuld eingehen kann, reagiert der Herzmuskel empfindlich auf eine mangelhafte Sauerstoffversorgung.
  • Außer durch eine Koronarsklerose, der wichtigsten Ursache einer Angina pectoris, kann diese durch vegetative Fehlsteuerung, Arrhythmien oder Herzinsuffizienz sowie durch überhöhten Sauerstoffbedarf infolge gesteigerter Herzleistung (z.B. bei Hypertonie, Herzklappenfehlern) oder zu niedrigem Sauerstoffgehalt des Blutes (z.B. bei Anämien, Methämoglobinämie, Kohlenmonoxidvergiftung) bedingt sein.
  • Besonders betroffen sind bei einem Angina-pectoris-Anfall die endokardnahen Schichten des linken Herzens, da im Anfall der linksventrikuläre enddiastolische Ventrikeldruck ansteigt, dadurch die myokardiale Komponente des Koronarwiderstands zunimmt und infolgedessen die endokardnahe Durchblutung sinkt.
  • Interessanterweise kommt es bei einer mangelhaften Durchblutung des Herzens nicht immer zu pektanginösen Beschwerden.
  • Fehlen diese trotz einer z.B. mittels Belastungs-EKG nachweisbaren koronaren Durchblutungsstörung, liegt eine stumme Myokardischämie vor.
  • Klinisch unterscheidet man Patienten, die immer asymptomatisch sind, von solchen mit symptomatischen und asymptomatischen Episoden.
  • Ursache für das Ausbleiben der Symptome ist bei der ersten Gruppe eine (allgemein) reduzierte Schmerzempfindung, bei der zweiten eine unterschiedliche Dauer der ischämischen Phasen.

Notfallmedizin

Symptomatik

  • Retrosternale und/oder linksthorakale Schmerzen
  • Vages Ziehen bis starker Druck oder Stechen
  • Engegefühl in der Brust
  • Evtl. Ausstrahlung in den linken, sehr selten in den rechten Arm, Oberbauch, HWS, Schulter, Unterkiefer
  • Vernichtungsgefühl
  • Dyspnoe
  • Schweißausbruch, Blässe
  • Dauer: ca. 30 sec - 30 min

Kurzanamnese

  • Körperliche Belastung? Nahrungsaufnahme? Aufregung? Kälteexposition?
  • Andere vergleichbare Schmerzereignisse? Häufigkeit? Intensität? Dauer?
  • Bekannte KHK?
  • Vorerkrankungen? (z.B. Bypass-OP, Myokardinfarkt...)
  • Risikofaktoren? (z.B. Hypertonie, Rauchen...)
  • Drogenabusus?

Sofortdiagnostik

Sofortmaßnahmen

Erweiterte Maßnahmen

Achtung

  • Wenn sich nach Nitrogabe keine Besserung einstellt besteht dringender Verdacht auf Myokardinfarkt!
 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon