Pulsoximetrie
Bemerkungen
- Nicht invasives Monitoringverfahren zur Messung der arteriellen
Sauerstoffsättigung mittels eines Photosensors.
- Oxigeniertes (HBO2) und desoxigeniertes Hämoglobin (RHB)
schwächen das Licht dabei jeweils charakteristisch ab. Aus dem Vergleich
der während einer Pulswelle bestimmten beiden Messwerte wird der
prozentuale Anteil des gesättigten Hämoglobins errechnet und angezeigt.
- Im Bereich > 70 % liegen unter normalen Bedingungen die angezeigte und
die tatsächliche arterielle Sauerstoffsättigung nur um ca. 2 - 3 %
auseinander. Unterhalb einer Sättigung von 70 % wird der Messwert deutlich
ungenauer.
- Im Bereich hoher Sauerstoffsättigungen (98 - 100 %) kann nicht direkt vom
SaO2-Wert auf den pO2-Wert geschlossen
werden, da die Relation beider Werte nicht linear verläuft. Dabei sind
erhebliche Toleranzen in der Interpretation möglich, so ist z.B. keine
Aussage möglich, ob der pO2 100 mmHg oder 500 mmHg beträgt.
- Es wird keine Aussage über den absoluten Sauerstoffgehalt des Blutes
gegeben, da dieser z.B. HB-abhängig ist.
Bewertung
100 - 91 |
Normoxie |
Nach dem klinischen Krankheitsbild des Patienten |
90 - 86 |
Hypoxie |
Zusätzlich Sauerstoffgabe per Sonde, Brille oder Maske |
85 - 71 |
Manifeste Hypoxie |
Zusätzlich massive Sauerstoffgabe mittels Maske, evtl. Intubation |
< 70 |
Akute vitale Gefährdung |
Zusätzlich Intubation und Beatmung mit 100 % Sauerstoff |
Indikationen
- Erkennen respiratorischer Störungen (hypoxische Hypoxämie)
- Erfolgskontrolle von Sauerstoffzufuhr und Beatmung
- Wegen der einfacher Anwendung und nicht Invasivität als
Standardmonitoring verwendbar
Fehlerquellen
- Bewegungsartefakte
- v.a. falsche Pulswerte, z.B. bei:
- Unzureichende Perfusion
- meist keine Werte angezeigt, z.B. bei:
- Intoxikation
- angezeigte Werte zu hoch, z.B. bei:
Achtung
- Immer vom klinischen Gesamtbild des Patienten ausgehen, nicht vom
angezeigten Sättigungswert!
- Nie aus guten Sättigungswerten auf korrekte Tubuslage nach der
Intubation schließen! Immer auskultieren!
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