Heparin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Prophylaxe und Therapie von Thrombosen

Kontraindikationen

  • Schwere Gerinnungsstörungen
  • Verdacht auf Malignom mit zerebraler Metastasierung
  • Hirnblutung
  • Drohender Abort
  • Heparinallergie

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Blutungen
  • Anaphylaktische Reaktion
  • Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II (HIT II)

Handelsnamen

  • Heparin, Thrombophob

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Wirkeintritt mit Beginn der Injektion
Wirkdauer 90 - 120 min

Wirkmechanismus

  • Heparin verhindert die Bildung von Thromben durch Erhöhung der Geschwindigkeit der Inaktivierung aktivierter Gerinnungsfaktoren durch Antithrombin III.
    • Antithrombin III ist ein um Blut zirkulierendes Glykoprotein, dass aktivierte Gerinnungsfaktoren hemmen kann, indem es das aktive Zentrum des aktivierten Gerinnungsfaktors irreversibel hemmt.
    • Heparin beschleunigt nun Anlagerung und Inaktivierung um mehr als Faktor 1000.
  • Verschieden lange Heparine wirken auch bevorzugt an verschiedenen Gerinnungsfaktoren.
  • Keine thrombolytische Wirkung!

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) entfällt
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2)  1 - 5 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  ca. 0,8
Plasmaproteinbindung (PB) 90 %
Verteilungsvolumen (Vapp)  0,06 L/kg

Die Eliminationshalbwertszeit ist dosisabhängig und nimmt mit zunehmender Dosis zu.

Bemerkungen

  • Die Heparinwirkung kann durch Applikation von Protamin sofort aufgehoben werden.

Notfallmedizin

Indikation

Anwendung

Dosierung

  • Initialer Bolus von 100 I.E./kg KG i.v. (Schwangere max. 5000 I.E.)

Achtung

  • Gefäßpunktion möglichst nur an Hand und Unterarm, nicht in der Leiste
  • Keine i.m.-Injektion
  • Keine ZVK-Anlage

Chemie

Bemerkungen

  • Heparine sind Ketten aus Aminozuckern, die COO-- und SO3--Gruppen tragen.
 

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