Arzneiform
Definition
- Als Arzneiform bezeichnet man eine Arzneizubereitung aus Arzneistoffen
und mehr oder weniger indifferenten Hilfsstoffen, die durch geeignete
pharmazeutische Verfahrenstechniken hergestellt wird, um den physiologischen
Gegebenheiten des Applikationsortes und den physisch-chemischen
Eigenschaften des enthaltenen Arzneistoffs
(bzw. der enthaltenen Arzneistoffe)
gerecht zu werden.
Bemerkungen
- Nur selten ist eine Verabreichung auch ohne Hilfsstoffe möglich, z.B. bei
höherdosierten Einzelpulvern. Meist sind die verwendeten Arzneistoffe heute
jedoch so potent, dass die erforderlichen Dosierungen nicht mehr ohne
Beimischung indifferenter Hilfsstoffe handhabbar sind (oft nur wenige
Milligramm oder noch weniger).
- Arzneiformen müssen eine exakte Dosierung gewährleisten. Voraussetzung
dafür ist bei einzeldosierten Arzneiformen (z.B. Tabletten) sowohl die
Massekonstanz als auch eine homogene Wirkstoffverteilung.
- Diese Forderung nach Gehaltsgleichförmigkeit (content uniformity)
betrifft alle einzeldosierten Arzneiformen, besonders jene mit niedrigem
Wirkstoffgehalt.
- Arzneiformen stellen keine bloßen Vehikel für den Arzneistoff dar.
- Die erforderlichen Hilfsstoffe, wie auch die Herstellungstechnologie,
können die Arzneimittelwirkung (Wirkungseintritt, -dauer, -ort und
-intensität) stark beeinflussen.
Allgemeine Unterteilung
Allgemeines
- Als grundlegende Aufteilung der unterschiedlichen Arzneiformen hat sich
eine Unterteilung basierend auf physikalisch-technischen Gesichtspunkten in feste, halbfeste und flüssige
Arzneiformen bewährt.
- Einige moderne Arzneiformen, z.B. transdermale-therapeutische
Systeme (TTS),
lassen sich nicht in diese Grundaufteilung einordnen und sind deshalb
nachfolgend einzeln aufgeführt.
- Bei einigen Arzneiformen ist Arzneiform nicht gleich der Darreichungsform:
So zählen z.B. Brausetabletten
zu den festen Arzneiformen, aber, da sie ja in gelöster Form eingenommen
werden, zu den flüssigen Darreichungsformen.
- Ergänzend zur nachfolgenden allgemeinen Auflistung, sei auf die
Unterteilung in die speziellen Arzneiformen weiter unten hingewiesen.
- Implantate
- Inhalate
- Nanosuspension
- Pflaster
- Sprays
- Transdermale Systeme
Spezielle Arzneiformen
Allgemeines
- Während die allgemeine Aufteilung sich eher an den
physikalisch-technischen Merkmalen der einzelnen Arzneiformen orientiert,
stehen bei der Aufteilung in die speziellen Arzneiformen eher andere
Merkmale im Mittelpunkt der Klassifizierung, wobei meist der Anwendungsort
oder die Anwendungsart entscheidend sind.
- Die hier aufgelisteten Arzneiformen werden meist auch im Arzneibuch mit
eigenen Monographien behandelt.
Spezielle Arzneiformen
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