Weichgelatinekapseln
Typ
Definition
- Weichgelatinekapseln sind eine Unterart der Kapsel,
die sich durch eine elastische Hülle und meist flüssigen oder pastösen
Inhalt auszeichnen.
Bemerkungen
- Weichgelatinekapseln werden im allgemeinen zur Abfüllung öliger, flüssiger
oder pastöser Güter eingesetzt. Wässrige Füllgüter lassen sich in
Gelatinekapseln nicht abfüllen, da Wasser die Kapselhülle auflösen würde.
- Hydrophile Stoffe können jedoch in Polyethylenglykol gelöst
abgefüllt werden. Dabei ist zu beachten, dass PEG hygroskopisch ist
und somit der Kapselhülle Feuchtigkeit entziehen kann. Eine Einstellung des
Wassergehalts der PEG-Füllmasse ist daher erforderlich.
- Die Hülle von Weichgelatinekapseln enthält mit nur 7 - 8 % weniger Wasser
als die von Hartgelatinekapseln. Die
weichere Konsistenz der Hülle beruht auf dem Gehalt an mindestens einem Weichmacher, meist Glycerol
oder Sorbitol. Die Hülle
ist zudem dicker als die von Hartgelatinekapseln.
- Aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsverfahren (s.u.), die alle
leicht unterschiedliche Weichgelatinekapseln produzieren, lassen sich für
das Aussehen von Weichgelatinekapseln weniger allgemeine Angaben machen, als
für Hartgelatinekapseln.
- In die Hülle können zusätzlich Konservierungsmittel,
z.B. Parahydroxybenzoesäureester, eingearbeitet werden.
- Durch das Einarbeiten von Arzneistoff in die Hülle der
Weichgelatinekapsel lässt sich Zeit bis zum Freisetzen des ersten
Wirkstoffs herabsetzen. So lassen sich z.B. Initial- und Erhaltungsdosis in
einer Kapsel kombinieren.
Lagerung
Prüfungen
- Gleichförmigkeit der Masse / Gleichförmigkeit des Gehaltes
- Zerfallszeit (in Wasser bzw. HCl 0,1 mol/l)
Vorteile
- Gut geeignet zur Verkapselung nichtwässriger Flüssigkeiten oder
pastöser Füllgüter
- Gut geeignet für oxidationsempfindliche Inhaltsstoffe
- Große Formen- und Größenvielfalt
Nachteile
- Oberflächenaktive Substanzen vertragen sich meist nicht mit dem
Kapselmaterial
- Herstellung schwierig, meist nicht in Eigenregie möglich
- Hoher Gelatineverbrauch
- Höhere Schwankungen in der Größe der hergestellten Kapseln
Herstellungsverfahren
- Accogelverfahren
- Colton-Verfahren
- Norton-Verfahren
- Rotary-Die-Verfahren (Scherer-Verfahren)
- Tropfverfahren
- Upjohn-Verfahren
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