Halbfeste Arzneiformen
Definition
- Halbfeste Arzneiformen sind Arzneiformen zur kutanen Anwendung, auch auf
den Schleimhäuten. Sie können lokale und systemische Wirkungen haben.
Übersicht
Bemerkungen
- Halbfeste Arzneiformen sind in ihrer Konsistenz zwischen den flüssigen
und den festen Arzneiformen angesiedelt.
- Sie sind häufig mehrphasige Systeme, so sind Cremes stets Emulsionen und
Pasten stets Suspensionen.
- Die einzelnen Phasen, nachfolgend
insbesondere für Cremes, bestehen zumeist aus den unten angeführten Bestandteilen.
- Die verschiedenen dort aufgeführten Materialien haben großen Einfluss
auf die Eigenschaften des Gesamtsystems. Zum einen auf dessen technologische
Eigenschaften (z.B. Viskosität, Streichfähigkeit, Hautspreitung,
Arzneistofflöslichkeit und -freigabe), zum anderen auf seine
physiologischen (z.B. Hauthydratation, Pflege).
- Insbesondere die transkutane Wasserabgabe ist stark von der Phasenlage
(O/W oder W/O) der Zubereitung sowie dem für die äußere Phase verwendeten
Material abhängig. Die folgende Tabelle gibt dazu einen kurzen Überblick.
-48 |
-32 |
-28 |
-28 |
-28 |
-26 |
-23 |
-23 |
-22 |
-17 |
0 |
0 |
0 |
0 |
+5 |
+9 |
+13 |
+22 |
+25 |
+35 |
+43 |
Typische Substanzklassen in halbfesten Arzneiformen
Lipophile Phase
Kohlenwasserstoffe
- Vorteile
- chemisch inert
- lange Haltbarkeit
- Nachteile
- Filmbildung auf der Hautoberfläche
- Verhinderung der Perspiration
- schlechte Wirkstofffreisetzung
- Beispiele
- Vaseline
- Paraffine
- Paraffinum perliquidum
- Paraffinum subliquidum bzw. liquidum
- Paraffinum solidum
Wachse
- Wachse sind Ester aus Fettalkohol und Fettsäure. Sie werden meist zur
Verbesserung der Konsistenz (Konsistenzgeber)
eingesetzt.
- Beispiele
Triglyceride
Hydrophile Phase
- Wasser ist der klassische Bestandteil der hydrophilen Phase von halbfesten
Arzneiformen.
- einwertige Alkohole
- mehrwertige Alkohole
- Eigenschaften
- zusätzlich konservierende Wirkung ab ca. 15 %
- Verbesserung der Penetrationsfähigkeit ("penetration-enhancer")
- Sorbitol auch zur
Einstellung des pH-Wertes
(Isotonisierung)
Polyethylenglykole
|