Hydrophile Gele

Synonym

  • Hydrogele

Definition

  • Hydrophile Gele sind streichbare, nicht fettende Zubereitungen aus Wasser oder wässrigen Lösungen, die in der Regel durch hydrophile makromolekulare Verbindungen geliert sind.

Bemerkungen

  • Hydrogele bestehen zu ca. 80 - 90 % aus Wasser oder einer wässrigen Lösung.
  • Durch die Verdunstung des Wasser aus dem Gel kommt es zu einem kühlenden Effekt auf der Haut.
  • Beim Einsatz von kettenförmigen hydrophilen makromolekularen Gelbildnern kommt es je nach ihrer Konzentration zur Bildung von Lösungen mit pseudoplastischem Fließverhalten oder von plastischen Körpern. Der Übergang von den Solen zu den Gelen ist dabei fließend.
    • Zunächst beobachtet man eine Casson-Charakteristik ohne Fließpunkt.
    • Mit zunehmender Konzentration des Gelbildners zeigt sich eine deutlichere Ausprägung eines Fließpunktes, wobei sich das Fließverhalten oft von der Casson- zur Bingham-Charakteristik verschiebt.
  • Gele mit hydrophilen makromolekularen Gerüstbildnern sind thixotrop und transparent.
  • Bei längerer Lagerung von Hydrogelen tritt oft Synärese auf, die jedoch reversibel ist. Durch Aufschmelzen des Gels lässt sich das gesamte Gel wieder in den Solzustand überführen, aus dem schließlich durch Abkühlung wieder das Gel entsteht.
  • Bedingt durch den hohen Wassergehalt besteht bei Hydrogelen stets die Gefahr der Austrocknung. Diese versucht man dadurch zu verringern, indem man geeignete Packungsmaterialien (praktisch ausschließlich Tuben) wählt und Feuchthaltemittel (z.B. Glycerol, Sorbitol) zusetzt.
  • Zugesetzte Feuchthaltemittel haben oft auch noch Funktionen eines Weichmachers. So lässt sich oft bereits allein durch ihren Zusatz die Streichfähigkeit hinreichend gut einstellen.
  • Ein Nachteil der Hydrogele ist ihre hohe Anfälligkeit gegenüber mikrobiologischer Kontamination, was nahezu immer eine Konservierung indiziert.

Grundstoffe


 

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