H2-Rezeptor-Antagonisten
Synonyme
- H2-Antihistaminika, H2-Blocker, H2-Rezeptorenblocker
Übersicht
Medizin
Typ
Definition
- Arzneistoffe,
die die histaminvermittelte Produktion der Magensäure durch einen
kompetitiven Antagonismus an H2-Rezeptoren
hemmen.
Indikationen
- Ulcus duodeni
und Ulcus
ventriculi
- Zur Therapie und Prophylaxe einsetzbar. Bei der Therapie sollte
gleichzeitig eine antibiotische Therapie gegen Helicobacter pylori
durchgeführt werden, um Rezidive zu vermeiden.
- Refluxösophagitis
- Zolliger-Ellison-Syndrom
- Stressulkusprophylaxe
Kontraindikationen
Relative Kontraindikationen
- Relativ selten
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Schwindel
- Diarrhoe oder
Obstipation
- Vorübergehender Anstieg der Transaminasen
- Sehr selten
- Blutbildveränderungen und Überempfindlichkeitsreaktionen
- Bei längerer Therapie
- Begünstigung von Atemwegsinfekten durch bakterielle Besiedlung des
Magens, aufgrund langfristig erhöhter pH-Werte.
Anwendung
- Die üblichen Dosierungen sind bei den einzelnen Substanzen angegeben.
- Die Applikation erfolgt normalerweise einmal täglich, am Abend. Tagsüber
ist der pH-Wert im Magen
durch teilweise Neutralisation durch die zugeführte Nahrung bereits ohne
Medikamentengabe erhöht.
- Alternativ können zwei Einzeldosen gegeben werden.
- Zur Prophylaxe von Rezidiven können geringere Dosierungen verwendet
werden. Oft reicht die Hälfte der zur Therapie des Ulkus erforderliche
Dosis.
- Beim Zollinger-Ellison-Syndrom
sowie zur Prophylaxe des Stressulkus sind allgemein höhere Dosierungen
erforderlich.
Bemerkungen
- Die verwendeten Substanzen unterscheiden sich nur hinsichtlich ihrer
Wirkstärken und der somit erforderlichen Dosierungen.
- Die Substanzen werden normalerweise einmal täglich am Abend gegeben.
Danach liegt typischerweise für 4 - 6 h, bei Famotidin
bis 12 h, ein pH-Wert im
Magen von > 5 vor, was für eine Ausheilung von Ulcera ausreichend ist.
Pharmakologie
Typ
Wirkmechanismen
- H2-Rezeptor-Antagonisten hemmen kompetitiv die H2-Rezeptoren
an den Belegzellen der Magenschleimhaut. Diese werden so gegenüber
ihrem natürlichen Transmitter Histamin
unempfindlicher, was die Histamin-stimulierte Pepsinogen- und
Säuresekretion senkt.
- Daneben verringern sie auch die basale Säureproduktion und unterdrücken
nicht-kompetitiv die Vagus- und Gastrin-induzierte Säurefreisetzung.
- H2-Rezeptor-Antagonisten werden nach oraler Gabe rasch aus dem
Magen-Darm-Trakt resorbiert.
Exkretion
- Alle Substanzen werden nach unterschiedlich ausgeprägter Biotransformation
vorwiegend renal eliminiert.
Bemerkungen
- Die Plasmahalbwertszeiten betragen 2 - 6 h, wobei die Unterschiede bei der
nur einmal täglich erfolgenden Applikation nicht relevant sind.
Chemie
Bemerkungen
- Die Strukturen der meisten H2-Rezeptor-Antagonisten sind denen von Histamin
relativ ähnlich.
Beispiele
Substanzen
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