Ulcus ventriculi

Synonym

  • Magengeschwür

Definition

  • Läsion der Magenschleimhaut, bei der im Gegensatz zur Magenschleimhauterosion die Muscularis mucosae durchbrochen ist.

Lokalisation

  • Meist im distalen Corpus und Antrum an der kleinen Kurvatur

Epidemiologie

  • Prävalenz ca. 0,3 % (nach anderer Quelle bis zu 10 %)
  • Geschlechtsverteilung etwa ausgeglichen
  • Erkrankungsgipfel um das 60. Lebensjahr

Pathogenese

  • Ungleichgewicht zwischen aggressiven (Säure, Pepsin) und defensiven Schleimhautfaktoren (Hydrogencarbonat- und Schleimproduktion, Durchblutung)
  • Bei ca. 80 % aller Patienten ist eine Infektion mit Helicobacter pylori nachweisbar, die wahrscheinlich die defensiven Faktoren schwächt.
  • Außerdem können Störungen der Magenentleerung, Rauchen, gastroduodenaler Reflux und nicht-steroidale Antiphlogistika die Entstehung eines Ulcus ventriculi begünstigen.
  • Die Bedeutung von psychischem Stress ist unklar.

Klinik

  • Epigastrische Schmerzen sowohl nüchtern als auch postprandial

Diagnose

  • Gastroskopie mit multiplen Biopsien des Ulkus zum Ausschluss von Malignität und zwei aus Antrum und Corpus zum Nachweis von Helicobacter pylori.
  • Nach vier- bis sechswöchiger konservativer Therapie erfolgt normalerweise eine nochmalige endoskopische Kontrolle.
  • Röntgendiagnostik nur, falls eine Gastroskopie vom Patienten abgelehnt wird.

Therapie

  • Medikamentös symptomatisch mit Antazida (v.a. H2-Rezeptor-Antagonisten und H+/K+-ATPase-Hemmstoffe)
    • Hohe Rezidivrate nach Absetzen der Medikation!
  • Eradikationstherapie von Helicobacter pylori mit Antibiotika senkt die Rezidivrate und verbessert die Ausheilung der Ulkuskrankheit.
  • Bei Komplikationen Ulkusübernähung oder Magenresektion.

Komplikationen

  • Blutung
  • Penetration in Nachbarorgane
  • Pylorusstenose
  • Ulcus callosum mit derbem bindegewebigem Randwall und schlechter Heilungstendenz

 

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