CYP3A4

Definition

Bemerkungen

  • Etwa 60 % aller derzeit (2008) therapeutisch eingesetzten Arzneistoffe sind Substrate für CYP3A4.
  • Der Anteil von CYP3A4 an den Enzymen des Cytochrom-P450-Systems in der Leber kann interindividuell stark unterschiedlich sein. Im Durchschnitt beträgt er ca. 30 %, er kann jedoch auch nur 10 % oder bis zu 60 % betragen.
  • Die Expression von CYP3A4 in der Leber kann durch bestimmte Substanzen induziert werden, andere hemmen wiederum vorhandenes CYP3A4.
    • Da es sich bei der Enzyminduktion um eine belastungsabhängige Hypertrophie des glatten endoplasmatisches Retikulums handelt, kommt es zu einer vermehrten Anzahl (und damit Gesamtaktivität) aller auf dessen Membranen lokalisierter Enzyme.
  • Dadurch kann die Wirkung von Arzneistoffen, die über dieses Isoenzym abgebaut werden, im Rahmen von Wechselwirkungen deutlich beeinflusst werden.
  • Durch beschleunigten Abbau als Folge einer Enzyminduktion können Unterdosierungen, durch verlangsamten Abbau infolge einer Enzyminhibition Überdosierungen mit z.T. toxischen Effekten auftreten.
  • Viele Inhibitoren von CYP3A4 sind zugleich Inhibitoren von P-Glykoprotein. Es gibt jedoch anscheinend keinen kausalen Grund z.B. in der chemischen Struktur der Substanzen, für diese Korrelation.

Beispiele

Induktoren Inhibitoren Substrate (sonstige)

Arzneistoffgruppen

Substanzen

Sonstiges

  • Johanniskraut (durch Hyperforin)

 

Arzneistoffgruppen

Substanzen

sonstiges

  • Baldrian
  • Bergamottin (irreversibel)
  • Dihydroxybergamottin (irreversibel)
  • Gelbwurzel
  • Ginseng
  • Grapefruitsaft (irreversibel, durch Naringin und Naringenin)
  • Pfefferminzöl
  • Sternfrucht

Arzneistoffgruppen

Substanzen

 

 

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