Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
Synonyme
- Selective Serotonin-Reuptake-Inhibitors (SSRI)
Übersicht
Medizin
Typ
Kontraindikationen
- Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmstoffen
- Die Gleichzeitige Behandlung mit selektiven
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern und MAO-Hemmstoffen
ist aufgrund der Gefahr toxischer Serotonin-Konzentrationen im Gehirn
kontraindiziert.
- Übelkeit, Erbrechen
(häufig)
- Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen
- Manische Reaktionen (selten)
- Auslösung abnormaler Blutungen inkl. Blutungen des Gastrointestinaltraktes
- Das Odds ratio für obere gastrointestinale Blutungen wurde in einer
Metaanalyse mit 2,36 verglichen mit keiner Einnahme der Substanzen angegeben. Bei gleichzeitiger Einnahme von NSAIDs wurde sogar ein Odds ratio von 6,33
ermittelt. Als NNH (number needed to harm) wurde für über 50jährige Patienten
ein Wert von 411 für SSRI allein und von 106 für SSRI und NSAID zusammen
angegeben.
- Erhöhtes Suizidrisiko (sehr selten)
Pharmakologie
Wirkmechanismus
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer blockieren selektiv die
Wiederaufnahme von Serotonin aus dem synaptischen Spalt ins Axoplasma.
Dadurch erhöht sich die wirksame Serotonin-Konzentration am Rezeptor.
- Da dieser biochemische Effekt bereits praktisch mit der Resorption des
Arzneistoffs beginnt, der antidepressive Effekt hingegen erst nach 2 - 4
Wochen voll eintritt, nimmt man an, dass die antidepressive Wirkung
nicht direkt durch die erhöhte Transmitterkonzentration im synaptischen
Spalt bewirkt wird.
- Man vermutet, dass es aufgrund der längerfristig erhöhten
Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt zu Veränderungen in der
Rezeptordichte (z.B. einer Down-Regualtion von β-Adrenozeptoren
und 5-HT2-Rezeptoren)
an der postsynaptischen Membran kommt, die dann nachfolgend die
medizinischen Effekte bewirken.
- Die meisten SSRI werden rasch und gut resorbiert.
- Die meisten Substanzen unterliegen zudem einer starkem Biotransformation,
wobei teilweise ebenfalls aktive Metaboliten entstehen.
Exkretion
- Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend renal.
Bemerkungen
- Während das Wirkspektrum von Fluoxetin,
Fluvoxamin und Paroxetin
sehr ähnlich ist (alle drei Substanzen gehören zur Gruppe der
psychomotorisch aktivierenden Antidepressiva),
besitzt Trazodon wegen 5-HT2-Rezeptor-antagonistischer
Eigenschaften psychomotorisch dämpfende Wirkungen.
Beispiele
Substanzen
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