Nevirapin (NVP)
Übersicht
 
Medizin
Typ
Indikationen
Kontraindikationen
  - Niereninsuffizienz
 
  - Leberschäden, Hepatitis
 
  - Myalgie
 
 
  - Exantheme (sehr häufig)
    
      - In Studien traten bei bis zu 35,4 % der Patienten Exantheme auf, davon
        waren 6,6 % schwerwiegend.
 
      - Exantheme treten überwiegend während der ersten 40 Tage auf. Sind
        bis zur 6. Woche keine aufgetreten, so sinkt das Risiko für ihr
        Auftreten im weiteren Therapieverlauf auf unter 1,5 %.
 
      - Das Risiko allergischer Reaktionen scheint durch eine einschleichende
        Dosierung verringert werden zu können.
 
     
   
  - Leberschäden (1 %)
    
      - Leberschäden treten unter der Therapie mit Nevirapin zwar selten auf,
        können dann aber lebensbedrohlich sein. Eine regelmäßige, engmaschige
        Kontrolle der Leberwerte (insbesondere der Transaminasen), v.a. während der ersten 8 Wochen der
        Therapie, ist daher zu empfehlen.
 
     
   
  - Stevens-Johnson-Syndrom (ca. 0,5 %)
 
  - Übelkeit, Erbrechen
 
  - Kopfschmerzen
 
  - Myalgie
 
 
Anwendung
  
    
      | Tagesdosis | 
      400 mg | 
     
    
      | Einzeldosis | 
      200 mg | 
     
   
 
Dosierungshinweise
  - Während der ersten 14 Tage der Therapie sollte nur einmal täglich 200 mg
    eingenommen werden.
 
 
Anwendungshinweise
  - Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten.
 
 
Bemerkungen
  - Nevirapin kann auch während einer Schwangerschaft eingesetzt werden,
    daher eignet es sich zur Prävention einer Übertragung des HI-Virus von der
    Mutter auf das ungeborene Kind.
 
 
 
Pharmakologie
Typ
  
 
	- Nevirapin passiert die Blut-Hirn-Schranke und erreicht auch im Liquor 
	therapeutische Konzentrationen.
 
 
Bemerkungen
Resistenzmutationen in HIV
  - Das Auftreten der folgenden Mutationen im HI-Virus führt zu klinisch
    relevanten Resistenzen. Fett gedruckte Mutationen sind dabei mit einer
    hochgradigen Resistenz verbunden:
    
      - 
        A98G
 
      - 
        L100I
 
      - 
        K101E
 
      
      - 
        K103N (H/S/T)
 
      - 
        V106A/M
 
      
      - 
        V108I
 
      
      - 
        Y181C/I
 
      - 
        Y188C/L/H
 
      - 
        G190A
 /S (C/E/Q/T/V)  
      
      - 
        M230L
      
 
     
      
  
    
        Das Vorliegen der Mutation K103N oder Y181C reicht bereits allein
        für eine weitgehende therapeutische Resistenz aus.
    
 
Chemie
Strukturformel
    
 
  C15H14N4O 
 
IUPAC
  - 11-Cyclopropyl-5,11-dihydro-4-methyl-6H-dipyrido[3,2-b:2′,3′-e][1,4]diazepin-6-on
 
 
Eigenschaften
  
 
 
Analytik
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