Codein
Synonym
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Leichte bis mittelschwere Schmerzen
- Trockener Reizhusten
Anwendung
Tagesdosis |
max. 200 mg |
Einzeldosis |
30 - 50 mg |
Bemerkungen
- Als Analgetikum
wird Codein praktisch nur noch in Kombinationspräparaten eingesetzt.
- Als Antitussivum
ist es jedoch noch immer die am meisten verwendete Substanz.
- Verschreibungspflichtig
- Antitussivum Bürger, Bronchicum Mono, Codeinsaft [...], Codeintropfen
[...], Codeinum phosphoricum [...], Codicaps, Codicompren, Codipertussin,
Dicton, Longtussin, Makatussin, Optipekt, Tryasol, Tussoret
Pharmakologie
Typ
Wirkungsmechanismen
- Parallel mit dem Abfall der analgetischen Wirkung nehmen auch die
Nebenwirkungen ab: In den üblichen, den Hustenreiz dämpfenden, Dosen wirkt
Codein nur noch wenig hemmend auf das Atemzentrum und nicht euphorisierend.
Eine Codeinsucht ist daher selten.
- Für die analgetische Wirkung von Codein wird der Metabolit Morphin
verantwortlich gemacht.
- Ob Codein selbst schwach analgetisch wirkt, ist unklar.
- So wird bei sogenannten "Langsam-Metabolisierern", die
einen Enzymdefekt des CYP2D6
haben, nach der Einnahme von Codein keine analgetische Wirkung
beobachtet, wohl aber unerwünschte Codein-Wirkungen.
- Codein wird in der Leber hauptsächlich zum Codein-6-glucuronid
metabolisiert.
- Durch N-Demethylierung entsteht zu ca. 10 % Norcodein.
- Weitere 10 % werden durch das Cytochrom-P450-Enzym
CYP2D6 zu Morphin
O-demethyliert.
Elimination
- 4 - 7 % der resorbierten Menge werden unverändert renal ausgeschieden.
Bemerkungen
- Da bei Leberzirrhose die Kapazität der Oxidasen vermindert ist, kann man
annehmen, dass die O-Demethylierung zu Morphin
und daher auch die analgetische Wirkung von Codein abnimmt. Da noch nicht
bekannt ist, wie sich Bioverfügbarkeit und Clearance bei Leberinsuffizienz
verändern, sollte Codein bei diesen Patienten nicht eingesetzt werden.
- Bei Niereninsuffizienz wurden in Einzelfällen nach üblicher
Codeindosierung Atemdepression und narkotische Wirkung beobachtet, was auf
eine verlängerte Eliminationshalbwertszeit
von Codein zurückzuführen ist. Da nur 10 % der Codein-Dosis renal
ausgeschieden werden, ist dennoch eine Kumulation der Substanz bei
Niereninsuffizienten nicht zu erwarten. Möglicherweise tritt sekundär zur
Niereninsuffizienz eine hepatische Metabolisierungsstörung auf, wie sie
beispielsweise auch für Dihydrocodein
angenommen wird.
- Codein ist als Phosphatsalz in einer Vielzahl von Präparaten im Handel.
Chemie
Strukturformel
C18H21NO3
IUPAC
- (5R,6S,9R,13S,14R)-4,5-Epoxy-3-methoxy-N-methyl-7-morphinen-6-ol
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
Bemerkungen
- Durch die Veretherung der phenolischen Hydroxylgruppe des Morphins
wird die analgetische Wirkung abgeschwächt, die antitussive Wirkung bleibt
dagegen erhalten.
Analytik
Identität
Biologie
Vorkommen
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
T |
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