Codein

Synonym

  • Methylmorphin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Leichte bis mittelschwere Schmerzen
  • Trockener Reizhusten

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis max. 200 mg
Einzeldosis 30 - 50 mg

Bemerkungen

  • Als Analgetikum wird Codein praktisch nur noch in Kombinationspräparaten eingesetzt.
  • Als Antitussivum ist es jedoch noch immer die am meisten verwendete Substanz.
  • Verschreibungspflichtig

Handelsnamen

  • Antitussivum Bürger, Bronchicum Mono, Codeinsaft [...], Codeintropfen [...], Codeinum phosphoricum [...], Codicaps, Codicompren, Codipertussin, Dicton, Longtussin, Makatussin, Optipekt, Tryasol, Tussoret

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkeintritt 15 - 30 min
Wirkdauer 4 - 6 h

Wirkungsmechanismen

  • Parallel mit dem Abfall der analgetischen Wirkung nehmen auch die Nebenwirkungen ab: In den üblichen, den Hustenreiz dämpfenden, Dosen wirkt Codein nur noch wenig hemmend auf das Atemzentrum und nicht euphorisierend. Eine Codeinsucht ist daher selten.
  • Für die analgetische Wirkung von Codein wird der Metabolit Morphin verantwortlich gemacht.
    • Ob Codein selbst schwach analgetisch wirkt, ist unklar.
      • So wird bei sogenannten "Langsam-Metabolisierern", die einen Enzymdefekt des CYP2D6 haben, nach der Einnahme von Codein keine analgetische Wirkung beobachtet, wohl aber unerwünschte Codein-Wirkungen.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  ca. 50 %
(andere Quelle) 54 %
Clearance (CLtot)  800 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2)  ca. 3,0 h
(aktiver Metabolit) ca. 2,5 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 1,0
(aktiver Metabolit) 1,0
Plasmaproteinbindung (PB)

< 10 %
(andere Quelle) 7 %

tmax 1 h
Verteilungsvolumen (Vapp)  3 - 4 L/kg

Metabolisierung

  • Codein wird in der Leber hauptsächlich zum Codein-6-glucuronid metabolisiert.
  • Durch N-Demethylierung entsteht zu ca. 10 % Norcodein.
  • Weitere 10 % werden durch das Cytochrom-P450-Enzym CYP2D6 zu Morphin O-demethyliert.

Elimination

  • 4 - 7 % der resorbierten Menge werden unverändert renal ausgeschieden.

Bemerkungen

  • Da bei Leberzirrhose die Kapazität der Oxidasen vermindert ist, kann man annehmen, dass die O-Demethylierung zu Morphin und daher auch die analgetische Wirkung von Codein abnimmt. Da noch nicht bekannt ist, wie sich Bioverfügbarkeit und Clearance bei Leberinsuffizienz verändern, sollte Codein bei diesen Patienten nicht eingesetzt werden.
  • Bei Niereninsuffizienz wurden in Einzelfällen nach üblicher Codeindosierung Atemdepression und narkotische Wirkung beobachtet, was auf eine verlängerte Eliminationshalbwertszeit von Codein zurückzuführen ist. Da nur 10 % der Codein-Dosis renal ausgeschieden werden, ist dennoch eine Kumulation der Substanz bei Niereninsuffizienten nicht zu erwarten. Möglicherweise tritt sekundär zur Niereninsuffizienz eine hepatische Metabolisierungsstörung auf, wie sie beispielsweise auch für Dihydrocodein angenommen wird.
  • Codein ist als Phosphatsalz in einer Vielzahl von Präparaten im Handel.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C18H21NO3

Molekülmasse

  • 299,37

IUPAC

  • (5R,6S,9R,13S,14R)-4,5-Epoxy-3-methoxy-N-methyl-7-morphinen-6-ol

CAS-Nummer

  • 76-57-3

Eigenschaften

Schmelzpunkt 155 - 157 °C
pKS 8,21
(andere Quelle) 7,95

Sonstige Eigenschaften

Bemerkungen

  • Durch die Veretherung der phenolischen Hydroxylgruppe des Morphins wird die analgetische Wirkung abgeschwächt, die antitussive Wirkung bleibt dagegen erhalten.

Analytik

Stas-Otto-Gang

Identität

IR-Spektrum


Biologie

Vorkommen


Sicherheit

Gefahrstoffklasse

T

 

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