Dihydrocodein (DHC)
Übersicht
Medizin
Typ
Anwendung
Tagesdosis |
(p.o.) max. 240 mg |
Einzeldosis |
(p.o.) 60 - 120 mg |
Anwendungshinweise
- Retardierte perorale Darreichungsformen sollten in der Regel zweimal
täglich im Abstand von möglichst genau 12 h eingenommen werden.
Bemerkungen
- DHC [...], Paracodin, Remedacen, Tiamon
Pharmakologie
Typ
- Dihydrocodein unterliegt einem starken First-Pass-Effekt.
- DHC wird sowohl glucuronidiert (ca. 27 % DHC-Glucuronid), als auch O-
und N-demethyliert. Die O-Demethylierung zu Dihydromorphin
erfolgt dabei über CYP2D6,
die N-Demethylierung zu Nordihydrocodein hauptsächlich durch CYP3A4.
Elimination
- Etwa 30 - 35 % der Substanz werden unverändert renal eliminiert.
Bemerkungen
- Pharmakokinetische Daten von DHC bei Patienten mit schweren
Leberfunktionstörungen fehlen. Allerdings ist zu vermuten, dass die
normalerweise mehr als 40 % der Metabolisierung
ausmachenden oxidativen Biotransformationsreaktionen hier eingeschränkt
sind und demzufolge die Plasmakonzentrationen von DHC ansteigen.
- In Einzelfällen wurden nach DHC-Gabe bei Patienten mit Niereninsuffizienz
Atemdepression und narkotische Wirkungen beobachtet, die durch Naloxon
antagonisiert werden konnten.
- Als Ursache werden eine reduzierte systemische Clearance und eine
gesteigerte Bioverfügbarkeit angenommen, so dass bei
niereninsuffizienten Patienten bereits bei normaler Dosierung von DHC
das Risiko unerwünschter Effekte zunimmt.
Chemie
Strukturformel
C18H23NO3
IUPAC
- 4,5α-Epoxy-3-methoxy-N-methyl-6α-morphinanol
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
Analytik
Identität
- Mandelins Reagens (schmutzig olivgrün)
- Hydroxamsäure-Reaktion nach Behandlung mit Thionylchlorid (violett)
- Konzentrierte Schwefelsäure (ocker)
- Konzentrierte Salpetersäure (gelb -> braun)
- Marquis-Reagens (blauviolett)
Gehalt
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