Nifedipin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
Kontraindikationen
- Reflextachykardie
- Hitzegefühl
- Magenbeschwerden
- Flush
- Kopfschmerzen
- Blutdruckabfall
- Hautrötung
- Knöchelödeme
Anwendung
- Adalat, Aprical, Cordicant, Corinfar, Dignokonstant, Nifedipin [...]
Pharmakologie
Typ
Wirkungsmechanismus
- Die Blutdrucksenkung wird durch eine Dilatation der peripheren und
epikardialen Gefäße erreicht.
Bemerkungen
- Pharmakologisch wirksamer ist das (S)-Enantiomer.
- Bei oraler Applikation wird Nifedipin zu ca. 80 - 90 % aus dem Darm resorbiert.
Wegen eines hohen First-Pass-Effekts beträgt die Bioverfügbarkeit
jedoch nur um 60 % (30 - 70 % mit Tendenz zu höheren Werten).
- Die bevorzugten Biotransformationsreaktionen an Nifedipin sind:
- An der Metabolisierung ist CYP3A4 beteiligt.
Exkretion
- Die Ausscheidung erfolgt zu etwa 80 - 90 % renal, vor allem in Form der
Metaboliten. Die restliche Substanz wird biliär ausgeschieden.
LD50 |
(Ratte, p.o.) 1022 mg/kg
(Maus, i.p.) 185 mg/kg
(Maus, p.o.) 494 mg/kg |
Bemerkungen
- Symptome einer Überdosierung umfassen Übelkeit, Müdigkeit,
Benommenheit, Schwächegefühl und massiven Blutdruckabfall.
- Im Tierversuch an Ratten und Mäusen wurden nach hochdosierter oraler
Applikation teratogene
Effekte beobachtet.
Geschichtliches
- 1975 von Bayer unter dem Namen Adalat® in die Therapie eingeführt.
Notfallmedizin
Indikation
Anwendung
- 5 - 10 mg p.o., ggf. Wiederholung nach 15 min
Chemie
Strukturformel
C17H18N2O6
IUPAC
- Dimethyl-2,6-dimethyl-4-(2-nitrophenyl)-1,4-dihydro-3,5-pyridindicarboxylat
Eigenschaften
Gehaltsanforderung (Ph.Eur.)
- Nifedipin enthält mindestens 98,0 und höchstens 102,0 %
Dimethyl[1,4-dihydro-2,6-dimethyl-4-(2-nitrophenyl)-3,5-pyridincarboxylat].
Sonstige Eigenschaften
- Gelbes, kristallines Pulver.
- Praktisch unlöslich in Wasser, leicht löslich in Aceton,
wenig löslich in wasserfreiem Ethanol
- Die Substanz wandelt sich, dem Tageslicht oder künstlichem Licht
bestimmter Wellenlängen ausgesetzt, rasch in ein
Nitrosophenylpyridinderivat um.
- Die Einwirkung von UV-Licht bewirkt die Bildung eines Nitrophenylderivates.
- Lösungen sind unmittelbar vor Gebrauch im Dunkeln oder bei langwelligem
Licht (> 420 nm) herzustellen und unter Lichtschutz zu halten.
Bemerkungen
- 1,4-Dihydropyridinderivat, das unter UV-Licht-Einfluss durch eine
intramolekulare Redoxreaktion zur folgenden, grün-gefärbten Substanz
umgewandelt wird:
- Daneben entstehen weitere Verbindungen, so auch eine mit der
ursprünglichen Nitro- statt der Nitrosogruppe. Die Nitrosoverbindung ist
jedoch das häufigste Abbauprodukt.
- Das (S)-Enantiomer ist deutlich wirksamer, als das (R)-Enantiomer.
Analytik
Gehalt
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
Xn |
R- und S-Sätze
|