Digoxin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Arzneimittelinteraktionen

  • Amiodaron, Nifedipin
    • Verminderung der renalen und biliären Clearance von Digoxin
  • Chinidin
  • Substanzen, die die K+-Plasmakonzentration verändern können (z.B. Saluretika)
    • Eine Verminderung der K+-Plasmakonzentration führt zu einer verstärkten Wirkung des Herzglykosids, da der ohnehin gehemmte K+-Einstrom in die Zellen zusätzlich vermindert wird. Sollte die Kombination mit fraglichen Substanzen unbedingt notwendig sein, ist dringend ein regelmäßiges Therapeutisches Drug-Monitoring anzuraten!

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 0,15 - 0,3 mg
Einzeldosis 0,15 - 0,3 mg

Dosierungshinweise

  • Digoxin wurde früher mit einer initialen Sättigungsphase rasch auf therapeutische Plasmakonzentrationen gebracht. Aufgrund der Gefahr von unerwünschten Arzneimittelwirkungen durch dabei evtl. auftretende Plasmakonzentrationsspitzen wird dies heute nicht mehr gemacht. Es wird also stets die normale, oben angegebene Dosierung verwendet. 
  • Angestrebt werden Plasmakonzentrationen von 0,5 - 0,8 ng/ml.

Handelsnamen

  • Digacin

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkeintritt (i.v.) 10 - 30 min
(p.o.) 60 - 90 min
Wirkdauer 6 - 8 d

Wirkungen

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) ca. 70 - 90 %
Ø 75 %
Clearance (CLtot) 120 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 33 - 36 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 0,3
Plasmaproteinbindung (PB) ca. 25 %
Verteilungsvolumen (Vapp) 7 L/kg

Allgemeines

  • Orale und intravenöse Applikation sind möglich.
  • Die Resorption aus älteren p.o.-Formulierungen erreichte häufig nicht die heute erreichbaren Werte, weshalb die absolute Bioverfügbarkeit nur etwa 60 - 70 % betrug. Damit war die Resorption deutlich schlechter als aus Digitoxin-Präparaten. Der Grund hierfür ist in der höheren Polarität und damit verminderten Membrangängigkeit von Digoxin aufgrund seiner zusätzlichen OH-Gruppe zu sehen. 
  • Die Abklingquote beträgt etwa 20 %.

Metabolisierung

  • Digoxin wird hepatisch, aber unabhängig vom Cytochrom-P450-System, verstoffwechselt.
  • Mögliche Biotransformationsreaktionen sind:
    • Hydrierung der Doppelbindung im Lactonring
    • Abspaltung von Zucker-Resten
    • Konjugation zu Glucuroniden oder Schwefelsäurehalbestern.
  • Die so gebildeten Metaboliten umfassen u.a. 3β-Digoxigenin und 3-Ketodigoxigenin sowie die Konjugationsprodukte.

Exkretion

  • Die Elimination erfolgt zu etwa 60 % renal, daher ist die Elimination bei Niereninsuffizienz verzögert.
    • In diesem Fall muss die Digoxin-Dosierung der Creatinin-Clearance entsprechend reduziert werden, um toxische Nebenwirkungen zu vermeiden.

Toxikologie

LD50 (Katze, i.v.) 0,25 mg/kg
Pregnancy category  

Bemerkungen


Notfallmedizin

Indikation

  • Absolute Arrhythmie mit schneller Überleitung

Anwendung

Dosierung

  • 0,4 mg langsam i.v., ggf. Wiederholung nach 30 Minuten

Achtung


Chemie

Strukturformel

Summenformel

C41H64O14

Molekülmasse

  • 780,938

IUPAC

  • 3β-[2,6-Didesoxy-O-β-d-ribohexopyranosyl-(1->4)-2,6-didesoxy-β-d-ribohexopyranosyl-(1->4)-2,6-didesoxy-β-d-ribohexopyranosyloxy]-12β,14-dihydroxy-5β,14β-card-20(22)-enolid

CAS-Nummer

  • 20830-75-5

Eigenschaften

Schmelzpunkt 248 - 250 °C
Löslichkeit (20 °C)  65 mg/L
pKS  

Sonstige Eigenschaften

  • Farblose, vier- bis fünfseitige, trikline Plättchen mit bitterem Geschmack.
  • Praktisch unlöslich in Wasser.

Bemerkungen


Analytik

IR-Spektrum


Sicherheit

Gefahrstoffklasse

T

R- und S-Sätze

R-Sätze 23/25-33-36
S-Sätze (1)-45

 

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