Digitoxin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Enzyminduktoren (z.B. Barbiturate)
- Beschleunigung des Abbaus von Digitoxin
- Substanzen, die die K+-Plasmakonzentration verändern können
(z.B. Saluretika)
- Eine Verminderung der K+-Plasmakonzentration führt zu
einer verstärkten Wirkung
des Herzglykosids, da der ohnehin gehemmte K+-Einstrom in die
Zellen zusätzlich vermindert wird. Sollte die Kombination mit
fraglichen Substanzen unbedingt notwendig sein, ist dringend ein
regelmäßiges Therapeutisches Drug-Monitoring
anzuraten!
Anwendung
Tagesdosis |
0,07 - 0,1 mg |
Einzeldosis |
0,07 - 0,1 mg |
Dosierungshinweise
- Anders als bei anderen Herzglykosiden
wird bei der Applikation von Digitoxin noch immer meist mit einer
Sättigungsdosis begonnen, da bei Gabe von Erhaltungsdosen zu
Behandlungsbeginn wegen der langen Halbwertszeit von Digitoxin erst nach 5
Wochen die volle Wirkung erreicht würde.
- Während der Aufsättigung wird z.B. über drei Tage das Vierfache der
oben angegebenen Erhaltungsdosis appliziert.
- Angestrebt werden Plasmakonzentrationen von 10 - 20 ng/ml.
Pharmakologie
Typ
Winkungseintritt |
(i.v.) 30 - 120 min
(p.o.) 120 - 180 min |
Wirkdauer |
ca. 20 d |
Wirkungen
- Digitoxin kann peroral und intravenös verabreicht werden. Die
Bioverfügbarkeit bei peroraler Anwendung meist deutlich über 90 %.
- Die i.v.-Applikation hat in der Praxis kaum Bedeutung da hier dann
meist auf andere, besser steuerbare Substanzen zurückgegriffen wird.
- Die wichtigsten Biotransformationsreaktionen von Digitoxin sind:
- Hydroxylierung an C-12 (und damit Umwandlung zu Digoxin)
- Abspaltung von Digitoxosemolekülen
- Hydrierung der Doppelbindung im Lactonring zum nur noch schwach
wirksamen Dihydro-Digitoxin
- Konjugation zu Glucuroniden oder Schwefelsäurehalbestern.
- Die hydroxylierten sowie die zuckerärmeren Metaboliten sind biologisch
noch aktiv.
Exkretion
- Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend biliär, nur etwa 35 % werden über
die Niere ausgeschieden.
- Aus diesem Grund ist keine Dosisreduktion bei Niereninsuffizienz
erforderlich.
- Die inaktiven biliär sezernierten Konjugate werden im Darm durch die
Tätigkeit der Darmbakterien teilweise wieder gespalten. Das so freigesetzte aktive Glykosid kann nun erneut aus dem Darm
resorbiert werden. Dieser enterohepatische Kreislauf erklärt die lange Wirkdauer von
Digitoxin.
Bemerkungen
- Geringe Abklingquote (ca. 7 %)
Notfallmedizin
Indikation
Anwendung
- 0,25 mg langsam i.v., ggf. Wiederholung nach 30 Minuten
Achtung
- Vorsichtig dosieren bei Vorbehandlung mit Digitalis
- Nicht sinnvoll bei:
Chemie
Strukturformel
C41H64O13
IUPAC
- 3β-[2,6-Didesoxy-O-β-d-ribohexopyranosyl-(1->4)-2,6-didesoxy-O-β-d-ribohexopyranosyl-(1->4)-2,6-didesoxy-β-d-ribohexopyranosyloxy]-14-hydroxy-5β,14β-card-20(22)-enolid
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- Kleine rechteckige, bitter schmeckende Plättchen.
Bemerkungen
Analytik
Sicherheit
Gefahrstoffklasse
T |
R- und S-Sätze
R-Sätze |
23/25-33 |
S-Sätze |
(1/2)-45 |
|