Cerimetrie
Definition
- Titrationsverfahren im Rahmen von Redoxtitrationen
bei dem als Maßlösung eine Cer(IV)-Lösung
eingesetzt wird.
Bemerkungen
- Cer(IV) stellt ungefähr ein so starkes Oxidationsmittel
wie KMnO4 dar, weist diesem gegenüber aber einige Vorteile auf:
- Cer(IV)-Maßlösung ist beständig.
- Sie wird immer nur zu Cer(III) reduziert.
- Cer(IV)-Maßlösung ermöglicht auch die Titration salzsaurer
Lösungen, da keine Oxidation von Chlorid
zu Chlor auftritt.
- Hauptnachteil der Cer(IV)-Maßlösung ist ihr hoher Preis.
- Die Maßlösung besteht aus:
Ce(NH4)2(NO3)6
Ce(NH4)4(SO4)4 · H2O
- Sie weist nur eine geringe gelbe Eigenfärbung auf, weshalb zur Indikation
des Endpunktes ein geeignetes
Verfahren einzusetzen ist, so z.B. Redoxindikatoren.
- Die frisch hergestellte Maßlösung soll laut Arzneibuch 10 Tage stehen
gelassen werden, meist sind aber bereits ca. 12 h ausreichend.
- Bei Titrationen im Basischen ist die Zugabe von Schwefelsäure
erforderlich.
Faktorbestimmung
- Die Ermittlung des Faktors geschieht mit As2O3 als
Urtitersubstanz gegen Ferroin
als Indikator.
- Der erste unten dargestellte Reaktionsschritt stellt nur das Lösen des
Urtiters in Natronlauge dar,
die eigentliche Redoxreaktion findet sich in der zweiten Reaktionsgleichung
beschrieben und verwendet Osmium(VIII)-oxid
als Katalysator.
As2O3 + 6 NaOH
2 AsO33- + 3 H2O + 6 Na+
H3AsO3 + 2 Ce4+ + H2O
H3AsO4 + 2 Ce3+ + 2 H+
- Der Endpunkt ist erreicht, wenn der Indikator von rot nach schwach blau
umschlägt.
- Da Arsen sehr giftig ist, kann
die Einstellung alternativ gegen Eisen(II)-ethylendiammoniumsulfat
vorgenommen werden.
Beispiele
Substanzen
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