Iodometrie

Definition

  • Titrationsverfahren im Rahmen einer Redoxtitration bei dem eine Iod-Lösung als Maßlösung dient.

Prinzip

I2 + 2 e- 2 I-

  • Da sich I2 nur schwer in Wasser löst, wird etwas Kaliumiodid zugegeben, was zur Bildung von I3- und I5- führt und sowohl Löslichkeit als auch Stabilität verbessert.
  • Es können sowohl direkte, als auch indirekte Titrationen durchgeführt werden.
  • Als Indikator wird meist Stärkelösung eingesetzt, die bereits mit geringen Mengen freien Iods stark blau gefärbte Einschlussverbindungen bildet.
  • Bei der direkten Titration wird bis zum Beginn der Blaufärbung (freies Iod in Lösung), bei der Rücktitration bis zum Verschwinden der Blaufärbung titriert (kein freies Iod mehr in Lösung).
  • Bei der Rücktitration wird nicht verbrauchtes Iod mit Na2S2O3-Lösung titriert.

I2 + 2 Na2S2O3 2 NaI + Na2S4O6

Bemerkungen

  • Die Rücktitration mit Natriumthiosulfat funktioniert nur in einem pH-Bereich von pH 5 bis 7 zuverlässig. Ist der pH zu sauer, so zerfällt Natriumthiosulfat nach den dort angegebenen Gleichungen; ist der pH-Wert zu alkalisch, disproportioniert Iod wie nachfolgend gezeigt.

I2 + 2 OH- IO- + I- + H2O
3 I2 + 6 OH- 3 IO3- + 5 I- + 3 H2O

  • Die gebildeten Produkte werden durch Na2S2O3 nicht mehr erfasst, wohl aber durch AsO3-.

Faktoreinstellung

  1. As2O3 + 6 NaOH 2 AsO33- + 3 H2O + 6 Na+

  2. I2 + AsO33- + 2 HCO3- 2 I- + AsO43- + 2 CO2 + H2O

  • Eine genau abgewogene Menge Arsentrioxid wird in Natronlauge gelöst.
  • Vor dem zweiten Reaktionsschritt muss zunächst der pH-Wert auf 7,4 eingestellt werden, wozu ein Carbonatpuffer verwendet wird. Ohne diese pH-Einstellung, verläuft die Reaktion nicht quantitativ.
  • Anschließend wird die Arsentrioxid-Lösung mit der zu bestimmenden Iod-Lösung titriert.
  • Als Indikator dient Stärke, die mit Iod eine blaue Einschlussverbindung bildet. Der Äquivalenzpunkt ist mit Beginn einer Blaufärbung erreicht.

Beispiele


 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon