Phenazon

Synonym

  • Antipyrin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Leichte bis mittelstarke Schmerzen
  • Migräne

Kontraindikationen

  • Akute hepatische Porphyrie
  • Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel
  • Analgetika-Intoleranz
  • Schwangerschaft, Stillzeit
  • Kinder unter 7 Jahren

Wechselwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis max. 4000 mg
Einzeldosis 300 - 1000 mg

Patientenhinweise

Handelsnamen

  • Aequiton-P, Migräne-Kranit mono

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkungen

  •  

Wirkmechanismen

  •  

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) 95 %
Clearance (CLtot) 40 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 11 - 12 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 0,95
Plasmaproteinbindung (PB) < 10 %
tmax 1 - 2 h
Verteilungsvolumen (Vapp) 0,5 L/kg

Metabolisierung

Toxikologie

LD50  
Pregnancy category  

Geschichtliches

  • Phenazon wurde 1883 von Ludwig Knorr (1860 - 1921) erstmals aus Phenylhydrazin und Acetessigester synthetisiert. Phenazon ist damit der älteste synthetisch hergestellte Arzneistoff der Welt.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C11H12N2O

Molekülmasse

  • 188,23

IUPAC

  • 1,5-Dimethyl-2-phenyl-2,3-dihydro-1H-pyrazol-3-on

Ältere Bezeichnungen

  • 1,5-Dimethyl-2-phenyl-3(2H)-pyrazolon, 1,5-Dimethyl-2-phenyl-4-pyrazolin-3-on, 2,3-Dihydro-1,5-dimethyl-2-phenyl-1H-pyrazol-3-on, 2,3-Dimethyl-1-phenyl-3-pyrazolin-5-on

Eigenschaften

Schmelzpunkt 110 - 113 °C
pKS 1,4

Anforderungen (Ph.Eur.)

  • Phenazon enthält zwischen 99,0 und 100,5 %, berechnet auf die getrocknete Substanz.

Sonstige Eigenschaften

  • Weißes bis fast weißes, kristallines Pulver oder farblose, tafelförmige Kristalle
  • Sehr leicht löslich in Wasser (1:), Dichlormethan (1:1) und Ethanol (1:2), löslich in Aceton (1:15), wenig löslich in Diethylether (1:50).

Analytik

Stas-Otto-Gang

Identität

Gehalt

  • Iodometrie
    • Die Substanz wird mit einem Überschuss an Iod-Lösung versetzt, wobei es zu einer elektrophilen Substitution kommt.
    • Nicht verbrauchtes Iod wird mit Natriumthiosulfat gegen Stärke zurücktitriert.
    • Als Lösemittel dient Ethanol unter Zusatz von Natriumacetatpuffer, das die entstehende Iodwasserstoffsäure auffangen soll.
    • Das entstandene 4-Iodphenazon fällt aus. Es wird anschließend abfiltriert und in Ethanol gelöst, wobei anhaftendes Iod zur Titration frei wird.
    • Ein Blindversuch ist erforderlich.
    • 2 Äquivalente
  • Wasserfreie Titration
    • Die Substanz wird in einem 1:1-Gemisch aus Essigsäure und Acetanhydrid unter schwachem Erwärmen gelöst.
    • Anschließend wird sie als schwache Base mit Perchlorsäure gegen Kristallviolett bis zum Farbumschlag nach grün titriert.
    • 1 Äquivalent

IR-Spektrum

Massenspektrum

UV-Spektrum

  • Absorptionsmaxima in Wasser bei 243 nm (E = 490) und 255 nm (E = 470).
 

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