Antiepileptika
Synonym
Übersicht
Medizin
Definition
Indikationen
- Praktisch alle Antiepileptika scheinen das Suizidrisiko zu erhöhen. In
einer Metaanalyse der FDA stieg das Suizidrisiko von 0,22 % unter Placebo
auf 0,43 % unter Verum.
Bemerkungen
- Der genaue Wirkmechanismus vieler Antiepileptika ist noch unbekannt.
- Einzelne Stoffe scheinen über mehrere Mechanismen die Erregbarkeit der
"Schrittmacherzellen" senken zu können.
- Prinzipiell kann die Erregbarkeit durch eine Hemmung exzitatorischer oder
eine Aktivierung inhibitorischer Neurone gesenkt werden.
- Die meisten exzitatorischen Nervenzellen benutzen Glutaminsäure,
die meisten inhibitorischen γ-Aminobuttersäure
(GABA) als Überträgersubstanz.
- Für Glutamat sind drei Rezeptortypen bekannt, von denen der NMDA-Rezeptor
(N-Methyl-d-Aspartat)
unter therapeutischen Gesichtspunkten die wichtigste Rolle spielt.
Pharmakologie
Wirkmechanismen
- Die Wirkungsmechanismen der verschiedenen Substanzen unterscheiden sich
relativ deutlich, viele Substanzen weisen zudem mehrere Mechanismen
auf.
- Teilt man die pharmakodynamischen Effekte grob in 5 Klassen ein, so kann
eine antiepileptische Wirkung beruhen auf:
- Blockade spannungsabhängiger Natriumkanäle
- Verstärkung der Effekte von GABA
- Verringerung des Ca2+-Einstroms
- Verringerung der Freisetzung von Glutamat und Aspartat
- Hemmung der glutamatergen Erregungsübertragung an NMDA-Rezeptoren
- Tiagabin blockiert die Elimination von GABA aus dem synaptischen Spalt,
indem es die zelluläre Rückaufnahme drosselt.
- Vigabatrin hemmt den Abbau von
GABA.
- Gabapentin erhöht die
Bereitstellung von Glutaminsäure
als Ausgangssubstanz der GABA-Synthese.
Chemie
Substanzklassen
Beispiele
Bemerkungen
Substanzen
|