Clonazepam
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Erschlaffung der Pharynxmuskulatur
- Atemwegsobstruktion
- Periphere und zentrale Atemdepression
- Verwaschene Sprache
- Ataxie
- Verlust der Kooperationsfähigkeit
- Bei Kindern gelegentlich Zunahme der bronchialen Sekretion
Anwendung
Dosierungshinweise
- Abweichend von der oben genannten allgemeinen Tagesdosis sind abweichend
folgende Dosierungen üblich:
- Status epilepticus: 0,5 - 1 mg im Abstand von 10 - 20 min
- Dauertherapie der Epilepsie: 1 - 20 mg/d
- Angststörungen: 1 - 10 mg/d
- Restless-Legs-Syndrom: 1 - 2 mg/d
- Manien: 1 - 20 mg/d (Manien)
Bemerkungen
- Bis zu 30 % der Patienten, bei denen Clonazepam für eine antiepileptische
Dauertherapie eingesetzt wird, entwickeln eine ausgeprägte Toleranz
hinsichtlich der antikonvulsiven Wirkungen, die dazu führen kann, dass die
Substanz ausgetauscht werden muss.
- Ebenfalls bis zu 30 % der Patienten entwickeln eine Low-dose-dependence.
Pharmakologie
Typ
Bemerkungen
- Da Clonazepam im Vergleich zu anderen Benzodiazepinen nur relativ gering sedierend
wirkt, wird Clonazepam kaum als Schlafmittel eingesetzt. Aus dem gleich Grund
hat es jedoch auch ein höheres Missbrauchspotential.
- 0,25 mg Clonazepam sind in etwa wirkäquivalent zu 5 mg Diazepam.
Metabolisierung
- Clonazepam wird u.a. über die N-Acetyl-Transferase Typ 2 (NAT2)
abgebaut.
Bemerkungen
- Mit toxischen Effekten ist ab einer Plasmakonzentration von 0,1 µg/l zu
rechnen.
Intoxikation
- Benommenheit
- Verwirrtheit
- Schlafneigung (meist jedoch erweckbar)
- Bewusstlosigkeit (selten)
- Zentrale Muskelrelaxation
- Nystagmus
- Ataxie
- Übelkeit, Erbrechen
- Atemdepression (selten)
- Hypotonie
(selten)
Sofortdiagnostik
Sofortmaßnahmen
- Nach Zustand des Patienten
- Schutz gegen Auskühlung
- Bei Intoxikationen durch orale Applikation:
- NOTARZT
- Evtl. Vorbereitung von Flumazenil
(Gabe jedoch nur in schweren Fällen sinnvoll)
- Evtl. Magenspülung
Notfallmedizin
Indikation
Anwendung
- 0,5 - 1 mg langsam i.v., ggf. mehrfache Wiederholung bis die Krämpfe
sistieren
Bemerkungen
- Injektion schmerzhaft
- i.m.-Injektion weitgehend unwirksam
Achtung
- Bei paravenöser oder intraarterieller Injektion evtl. Nekrosen
Chemie
Strukturformel
C15H10ClN3O3
IUPAC
-
6-(2-Chlorphenyl)-9-nitro-2,5-diazabicyclo[5.4.0]undeca-5,8,10,12-tetraen-3-on
- 5-(2-Chlorphenyl)-2,3-dihydro-7-nitro-1H-1,4-benzodiazepin-2-on
Eigenschaften
Analytik
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