Valproinsäure

Übersicht

Medizin
- Pharmakologie
Chemie

Medizin

Typ

Antiepileptikum

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Erhöhte Blutungsneigung
- Valproinsäure hemmt die Thrombozytenaggretation und führt zu einer Abnahme der Thrombozytenanzahl, was die Blutungsneigung erhöht.
Hypothermie (sehr selten)

Anwendung

Dosierung (Natriumvalproat)

Tagesdosis 1200 mg

Einzeldosis 300 mg

Anwendungshinweise

Viermal täglich einnehmen.
Kinder von 3 - 10 Jahren nehmen 2 - 3mal täglich 300 mg ein, Säuglinge 4mal täglich 100 mg.

Bemerkungen

Mittel der ersten Wahl bei generalisierten Anfällen.

Handelsnamen

Convulex, Ergenyl, Leptilan, Orfiril

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkmechanismen

Neben den antiepileptisch wirkenden Mechanismen hemmt Valproinsäure auch die Histon-Deacetylase 1 (HDAC1) und kann so indirekt die Transkription der DNA beeinflussen.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BV_abs) 90 %

Clearance (CL_tot) 10 ml/min

Eliminationshalbwertszeit (t_1/2) 12 - 16 h
(andere Quelle) 9 - 16 h

Extrarenale Eliminationsfraktion (Q₀) 0,95

Plasmaproteinbindung (PB) 80 - 90 %

Verteilungsvolumen (V_app) 0,15 L/kg

Distribution

Die Plasmaproteinbindung ist konzentrationsabhängig. Sie wird mit ca. 90 % bei 40 µg/mL und nur noch ca. 81,5 % bei 130 µg/mL angegeben.

Metabolisierung

Etwa 30 - 50 % der resorbierten Dosis werden in der Leber mit Glucuronsäure konjugiert, weitere 40 % unterliegen einer β-Oxidation, die durch CYP2C9 und CYP3A4 katalysiert wird.

Exkretion

Die Ausscheidung erfolgt vor allem biliär in Form der Metaboliten. Weniger als 3 % der resorbierten Dosis werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden.