Topiramat

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Epilepsie
    • Zusatztherapie bei partiellen epileptischen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung
  • Migräneprophylaxe

Arzneimittelinteraktionen

  • Carbamazepin, Phenytoin
    • Beschleunigung des Abbaus und somit verringerte Plasmakonzentration von Topiramat.
    • Erhöhung der Plasmakonzentration von Phenytoin.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Parästhesien (v.a. in Armen und Beinen, meist nach einiger Zeit abklingend und durch kaliumreiche Ernährung linderbar)
  • Müdigkeit, Schwindel, Ataxie, Konzentrationsstörungen
  • Erhöhte Reizbarkeit, Schlafstörungen, Depression, Halluzinationen, dissoziative Anfälle, skandierende Sprache
  • Tremor
  • Appetitsteigerung oder -abnahme, dementsprechend Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust
  • Nierensteine
  • Glaukom

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 25 - 200 mg
Einzeldosis  

Handelsnamen

  • Topamax

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkeintritt  
Wirkdauer  

Wirkmechanismen

  • Topiramat blockiert spannungsabhängige Natrium- und Calciumkanäle im ZNS und verstärkt zudem den reizhemmenden Einfluss von GABA durch direkte Interaktion mit GABAA-Rezeptoren. 
  • Darüber hinaus bewirkt die Substanz eine leichte Hemmung der reizfördernden glutamatergen Erregungsweiterleitung durch Angriff am AMPA/Kainat-Subtyp des Glutamat-Rezeptors. 
  • Eine inhibitorische Wirkung auf die Isoformen II und IV der Carbonatanhydratase ist nachweisbar, aber wahrscheinlich nur für die Nebenwirkung "Nierensteine" klinisch relevant.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) > 80 %
Clearance (CLtot) 30 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 18- 24 h
 Ø 21 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) < 0,5
Plasmaproteinbindung (PB) < 20 %
(andere Quelle, dosisabhängig) 15 - 41%
tmax < 2 h
Verteilungsvolumen (Vapp) 0,7 L/kg

Resorption

Metabolisierung

  • Nur etwa 30 % der Substanz werden metabolisiert. Dabei entstehen, in etwa gleichberechtigt, 6 Metaboliten, die sowohl Hydroxylierungsprodukte (beide Isopropylidengruppen werden hydroxyliert), Hydrolyseprodukte und glucuronidierte Produkte umfassen.
  • An der Metabolisierung ist CYP2C19 beteiligt. 

Exkretion

  • Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal.

Toxikologie

LD50 (Ratte, i.p.) > 1500 mg/kg

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C12H21NO8S

Molekülmasse

  • 339,363

IUPAC

  • (3aS,5aR,8aR,8bS)-2,2,7,7-Tetramethyltetrahydrobis[1,3]dioxolo [4,5-b;4,5-d]pyran-3a-ylmethylester

CAS-Nummer

  • 97240-79-4

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
Löslichkeit (H2O) 9,8 mg/ml
log P -0,7
pKS  

Analytik

IR-Spektrum


Sicherheit

Gefahrstoffklasse

Xi

R- und S-Sätze

R-Sätze 36/37/38
S-Sätze 26-36

 

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