Chloramphenicol

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Dosisunabhängige, tödliche Knochenmarkschädigung (sehr selten)
  • Dosisabhängige, reversible Blutbildveränderungen
  • Gastrointestinale Störungen

Anwendung

Anwendungshinweise

  • Die Einnahme zu einer Mahlzeit wird empfohlen, um die Gefahr von Schleimhautreizungen durch die Substanz zu reduzieren.

Patientenhinweise

Bemerkungen

  • Obwohl zu den klassischen Breitspektrumantibiotika gehörend, wird Chloramphenicol heute bei uns kaum noch eingesetzt. Verantwortlich dafür sind die teilweise recht schweren Nebenwirkungen, die auftreten können. Da das Medikament relativ preiswert ist, wird es in ärmeren Ländern noch oft eingesetzt.

Handelsnamen

  • Chloramsaar N, Paraxin

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkung

  • Bakteriostatisch

Wirkungsmechanismus

  • Hemmung der Proteinbiosynthese durch Hemmung des Enzyms Peptid-Synthetase. Dadurch ist keine weitere Kettenverlängerung möglich.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) 80 %
Clearance (CLtot) 170 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 4 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 0,9
Plasmaproteinbindung (PB) 55 %
Verteilungsvolumen (Vapp) 0,9

Die genaue Kinetik ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich.

Bemerkungen

  • Stark lipophiles Molekül, daher gut resorbierbar.
  • Chloramphenicol passiert die Blut-Hirn-Schranke.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C11H12Cl2N2O5

Molekülmasse

  • 323,13

IUPAC

  • 2,2-Dichlor-N-[(αRR)-β-hydroxy-α-hydroxymethyl-4-nitrophenethyl]acetamid

CAS-Nummer

  • 56-75-7

Eigenschaften

Schmelzpunkt 149 - 153 °C
pKS 5,5

Sonstige Eigenschaften


Analytik

Stas-Otto-Gang

Identität

  • Diazotierungs-Kupplungs-Reaktion nach Reduktion (rot)
  • Fujiwara-Reaktion (rot)
    • Es handelt sich um eine Ausnahme, da hier eine CHCl2-Gruppe reagiert.
  • Probe auf abspaltbaren Benzaldehyd
    • Vorher ca. 2 min mit NaOH 4mol/l erhitzen, abkühlen und neutralisieren.
  • Etwa 10 mg Substanz werden mit 2 g NaOH in 3 ml Wasser kurz zum Sieden erhitzt. Die Lösung färbt sich intensiv gelb.
  • Etwa 50 mg Substanz werden in 3 ml 70 %igem Ethanol gelöst. Anschließend werden 7 ml Wasser und etwa 200 mg Zinkstaub zugesetzt. Man erhitzt 10 min auf dem Wasserbad und filtriert anschließend ab:
    • Zu 2 ml des Filtrats werden 2 Tropfen Benzoylchlorid gegeben. Man schüttelt und setzt anschließend 3 Tropfen Eisen(III)-chlorid-Lösung hinzu. Eine tiefrotviolette Färbung entsteht.
    • Zu 2 ml des Filtrats werden 3 Tropfen verdünnte Salzsäure, 3 Tropfen 10 %ige Natriumnitrit-Lösung und 5 Tropfen einer Lösung von 10 mg 2-Naphthol in 5 ml 15 %iger NaOH hinzu. Es entsteht eine orangerote Färbung.
    • Zu 2 ml des Filtrats gibt man Salpetersäure, bis die Lösung sauer reagiert. Auf Zusatz von AgNO3-Lösung fällt AgCl aus.
  • Froehdes Reagens (hellbraun)
  • Mandelins Reagens (rötlich)

Gehalt

IR-Spektrum

Massenspektrum

UV-Spektrum

  • Absorptionsmaximum in Wasser bei 278 nm (E = 298).

Sicherheit

Gefahrstoffklasse

T
 

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