Gyrasehemmer
Synonym
- Chinolone, Fluorchinolone
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
Kontraindikationen
- Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstumsalter (< 16 Jahre)
- Gyrasehemmer zeigen bei Versuchstieren Schädigungen des Knorpels in
Epiphysenfugen und Gelenken
- Orale Kontrazeptiva
- Fluorchinolone können die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva beeinträchtigen.
- Mehrwertige Kationen
- Mehrwertige Kationen können die
Resorption
gleichzeitig eingenommener Gyrasehemmer klinisch relevant verringern.
Gyrasehemmer sollten daher generell nicht
zusammen mit Milchprodukten, Antazida,
Calcium-, Magnesium- und Eisenpräparaten eingenommen werden.
- Vermutet wird eine Komplexbildung des Gyrasehemmers über die Carboxylgruppe an Position 3
und die Ketogruppe an Position 4 mit den Metallionen. Diese Komplexe
sind schlechter löslich als der freie Arzneistoff.
- Das Ausmaß der Interaktion ist von Arzneistoff zu Arzneistoff
unterschiedlich und auch abhängig vom jeweils beteiligten Kation:
- Arthropathie
- Gastrointestinale Störungen
- Diverse ZNS-Störungen (Unruhe, Benommenheit, Verwirrtheit,
Krampfanfälle)
- Photosensibilisierung
- Allergische Reaktionen
- Leberschäden
- Herzrhythmusstörungen
- Durch Verlängerung der QT-Zeit
Anwendung
Bemerkungen
- Neben der oben gemachten Einteilung nach ihren Indikationen, findet man
auch Unterscheidungen in Gyrasehemmer der 1. und 2. Generation.
- Gyrasehemmer der 1. Generation
- Die Vertreter der von der Leitsubstanz Nalidixinsäure
abgeleiteten 1. Generation der Gyrasehemmer sind heute allesamt
obsolet.
- Sie waren nur bei Infektionen der ableitenden Harnwege einsetzbar,
hatten eine geringe Wirkstärke, ungünstige Pharmakokinetiken, ein
schmales Wirkungsspektrum und eine fortgeschrittene
Resistenzentwicklung.
- Gyrasehemmer der 2. Generation
- Alle heute therapeutisch verwendeten Gyrasehemmer sind Vertreter
der 2. Generation.
- Ihre Leitsubstanz ist das Norfloxazin.
Pharmakologie
Wirktyp
Wirkmechanismus
- Gyrasehemmer hemmen die bakterielle Topoisomerase
II (DNA-Gyrase). Dabei wird besonders das Verschließen der geöffneten
DNA-Doppelhelix verhindert, so dass das 1000 µm lange bakterielle Chromosom
nicht mehr in die Bakterienzelle passt.
- Oral resorbierbar (allerdings bei Norfloxazin
nur ca. 30 - 40 %)
- Gute Penetrationsfähigkeit ins Gewebe
Elimination
Beispiele
Substanzen
Gyrasehemmer der 1. Generation
Gyrasehemmer der 2. Generation
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