Herzrhythmusstörungen

Definition

  • Bezeichnung für alle Veränderungen der elektrischen Herztätigkeit, die durch eine unregelmäßige Abfolge der Erregungen (Arrhythmie), eine Abweichung von der normalen Herzfrequenz (60 - 100 min-1) oder eine Störung des zeitlichen Ablaufs der einzelnen Herzaktionen gekennzeichnet sind.

Formen

Erregungsbildungsstörungen

Erregungsleitungsstörungen

Ursachen

  • Die möglichen Ursachen sind ausgesprochen vielfältig. So kommen u.a. in Frage:

Vorkommen

  • Herzrhythmusstörungen finden sich häufig auch bei Gesunden (v.a. Kinder, Jugendliche, Sportler).

Klinik

  • Meist asymptomatisch, häufig als Herzklopfen, Herzrasen (tachykarde Herzrhythmusstörungen) oder Herzstolpern (v.a. Extrasystolen) wahrgenommen, evtl. Adams-Stokes-Syndrom.
  • Bei entsprechender Grundkrankheit und hämodynamischen Auswirkungen treten Symptome einer zerebralen Durchblutungsstörung, Koronarinsuffizienz (Angina pectoris, Myokardinfarkt) sowie Herzinsuffizienz, Schock und kardiale Thromboembolien auf.
  • Klinische Symptome sind v.a. zu erwarten bei:
    • Pathologischer Tachykardie
      • Bei Frequenzen oberhalb 150 min-1 sinkt die diastolische Füllung merklich und das HZV verringert sich.
      • Es kommt zu einer generellen Verschlechterung des Wirkungsgrads der Herzarbeit, d.h. das Verhältnis HZV / O2-Verbrauch ist erniedrigt, es resultiert eine Myokardischämie.
    • Pathologischer Bradykardie
      • Bei Frequenzen unter 40 min-1 sinkt das HZV, da bei etwa 40 min-1 das maximale diastolische Füllungvolumen von etwa 250 ml erreicht ist und somit der Frank-Starling-Effekt maximal ist.
    • Vorhofflimmern
      • Es kommt zum Verlust des Vorhofbeitrags, der 15 - 20 % des HZV ausmacht.
      • Außerdem besteht die Gefahr des Entstehens von Vorhofthrombosen und somit von Embolien.
    • Kammerflimmern
    • Extrasystole
      • Tritt die Extrasystole zu einem frühen Zeitpunkt innerhalb der Herzaktion auf, so kann es aufgrund einer zu geringen Kammerfüllung dazu kommen, dass die Aortenklappe nicht öffnet.
      • Als Folge ist die diastolische Füllung der nächsten Herzaktion daher vermehrt.
      • Es tritt ein deutlicher Frank-Starling-Effekt mit postextrasystolischer Verstärkung der Kontraktion auf.
 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon