Sirolimus
Synonym
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation,
insbesondere Nierentransplantation
- Verhinderung von Restenosen nach Stent-OP
- Aufgrund der antiproliferativen Effekte kann Sirolimus eingesetzt
werden um Restenosen durch eine Hyperplasie der Gefäß-Intima nach Implantation eines Stents in den Herzkranzgefäßen zu verhindern.
Hier besteht jedoch die Gefahr einer Stentthrombose da Sirolimus auch die Neubildung der Neointima verhindert und sich so über einen längeren Zeitraum Thrombozyten an dem Stent ansetzen und
ihn schließlich verschließen können.
Anwendung
Handelsnamen
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Wirkmechanismus
- Sirolimus inhibiert eine Reihe von Zytokin-vermittelten Signaltransduktionswegen durch Komplexbildung mit dem Protein mTOR
(mammalian Target Of Rapamycin), einer 282 kDa großen Phosphoinositid-3-Kinase.
- Dadurch wird die nachfolgende Aktivierung und anschließende Proteinsynthese der S6 Kinase (p70SK6)
verhindert, wodurch wiederum die Aktivierung des ribosomalen Proteins S6 unterbleibt.
- Die Hemmung von mTOR verhindert außerdem die Aktivierung der p34cdc2 Kinase und somit die Komplexbildung mit Cyclin E.
Als Folge dieses Effekts können T-Lymphozyten nicht aus der G1-Phase zur S-Phase des Zellzyklus
übergehen.
Bemerkungen
- Sirolimus ist zwar strukturell mit Tacrolimus verwandt, ihre Wirkmechanismen
unterscheiden sich jedoch.
Pharmakokinetik
- Die Resorption wird durch Aufnahme zu fettreicher Nahrung vermindert.
- Die Substanz wird in der Leber metabolisiert.
Exkretion
- Die Ausscheidung erfolgt überwiegend über die Fäzes.
LD50 |
(Maus, p.o.) 2500 mg/kg |
Chemie
Strukturformel
Summenformel
C51H79NO13
Molekülmasse
IUPAC
- (3S,6R,7E,9R,10R,12R,14S,15E,17E,19E,21S,23S,26R,27R,34aS)-9,10,12,13,14,21,22,23,24,25,26,27,32,33,34,34a-Hexadecahydro-9,27-dihydroxy-3-[(1R)-2-[(1S,3R,4R)-4-hydroxy-3-methoxycyclohexyl]-1-methylethyl]-10,21-dimethoxy-6,8,12,14,20,26-hexamethyl-23,27-epoxy-3H-pyrido[2,1-c][1,4]-oxaazacyclohentriacontine-1,5,11,28,29(4H,6H,31H)-penton
CAS-Nummer
Eigenschaften
Bemerkungen
- Sirolimus ist ein von Streptomyces hygroscopicus produziertes Makrolidantibiotikum,
das zuerst von Forschern der Firma Wyeth in einer Bodenprobe von der
Osterinsel - in der Landessprache Rapa Nui, daher der synonyme Name
Rapamycin - gefunden wurde.
Analytik
IR-Spektrum
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