Sildenafil
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
Kontraindikationen
- Gleichzeitige Behandlung mit organischen
Nitraten oder NO-Donatoren (z.B. Amylnitrit, Molsidomin)
in jeder Form
- Männer, denen von sexueller Aktivität abzuraten ist, z.B. aufgrund
schwerer Herz-Kreislauferkrankungen wie instabiler Angina
pectoris oder schwerer Herzinsuffizienz.
- Kürzlich erlittener Apoplex oder Myokardinfarkt
- Schwere Leberinsuffizienz
- Hypotonie (Blutdruck
< 90/50 mmHg)
- Bekannte erblich bedingte degenerative Retinaerkrankung
- Cytochrom-P450-Hemmstoffe
- Ritonavir
- Steigerung der maximalen Plasmakonzentration von Sildenafil um Faktor
4 und gleichzeitige Steigerung der durchschnittlichen
Plasmakonzentration um Faktor 11.
- Nitrate, NO-Donatoren (z. B. Amylnitrit, Molsidomin)
- Potenzierung des blutdrucksenkenden Effekts.
Sehr häufig
- Kopfschmerz (11 %)
- Flush (11 %)
Häufig
- Dyspepsie (3 %)
- Schwindel (3 %)
- Verstopfung der Nase, Rhinitis (2 %)
- Sehstörungen (meist Veränderungen des Farbsehens) (1,9 %)
Ohne Häufigkeitsangabe
- Muskelschmerzen (bei häufigerer als empfohlener Einnahme)
- Allergische Reaktionen
- Verlängerte Erektionen und/oder Priapismus
- Augenbeeinträchtigungen wie Augenschmerzen, Augenrötung oder
blutunterlaufene Augen
- Hypotensive Ereignisse nach Kombination mit α-Adrenozeptor-Antagonisten
- Schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse bis hin zu Todesfällen
(v.a. bei kardiovaskulären Vorerkrankungen, meist beim oder direkt nach
dem Geschlechtsverkehr; direkter Zusammenhang zu Sildenafil unklar)
Anwendung
Tagesdosis |
(Erektile Dysfunktion) 25 - 50 (- 100) mg
(Pulmonale arterielle Hypertonie) 60 mg |
Einzeldosis |
(Erektile Dysfunktion) 25 - 50 (- 100) mg
(Pulmonale arterielle Hypertonie) 20 mg |
Anwendungshinweise (Erektile Dysfunktion)
- Ca. 1 h vor dem Geschlechtsverkehr einnehmen.
- Die Einnahme zu sehr fettreicher Nahrung oder Ethanol verlangsamt den Wirkeintritt.
Bemerkungen
Bei Indikation "erektile Dysfunktion"
- Nur für männliche Patienten über 18 Jahren!
- Kardiovaskulären Status und kardiales Risiko durch sexuelle Aktivität
berücksichtigen!
- Keine Wirkung ohne sexuelle Stimulation
Pharmakologie
Wirkmechanismus
- Sildenafil ist ein selektiver Phosphodiesterase-Typ-5-Hemmstoff.
Dieses Enzym ist in den
Zellen der glatten Muskulatur in den Gefäßwänden und im Corpus
cavernosum (Schwellkörper) des Penis zu finden.
- Durch sexuelle Stimulation werden NO-Radikale freigesetzt, die über den
second messenger cAMP eine Relaxation der
glatten Muskulatur bewirken. Es kommt zu einem verstärkten Bluteinstrom in
den Schwellkörper und so zur Erektion des Penis.
- Die Hemmung der Phosphodiesterase Typ 5 (PDE-5) verhindert nun den
schnellen Abbau von cAMP, wodurch die Wirkung
des Transmitters NO indirekt verstärkt wird.
Geschichtliches
- Ursprünglich sollte Sildenafil ein weiterer PDE-3-Hemmer
werden, allerdings zeigte das entwickelte Molekül eine höhere Affinität
zur PDE-5.
- 1998 in den USA zugelassen.
Chemie
Strukturformel
C22H30N6O4S
IUPAC
- 1-{[3-(6,7-Dihydro-1-methyl-7-oxo-3-propyl-1H-pyrazolo[4,3-d]pyrimidin-5-yl)-4-ethoxyphenyl]sulfonyl}-4-methyl-piperazin
CAS-Nummer
Eigenschaften
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