Molsidomin

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Anfallsprophylaxe bei Angina pectoris
    • Aufgrund zu langsamer, bzw. schwacher Wirkung nicht zur Therapie des akuten Anfalls einsetzbar

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Kopfschmerzen, Schwindel 
  • Blutdruckabfall

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis  
Einzeldosis  

Handelsnamen

  • Corvaton, Duracoron, Mosicor, Molsidomin, Molsi [...], ...

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Wirkeintritt ca. 20 min
Wirkmaximum 30 - 60 min

Wirkungen

  • Vorlastsenkung und etwas geringer auch Nachlastsenkung

Wirkmechanismus

  • Die Wirkung beruht auf der Freisetzung von NO. Diese erfolgt aus der sich bei der Biotransformation bildenden Wirkform SIN-1A.
  • SIN-1A kann daneben aber auch direkt die Guanylatcyclase aktivieren und so zu einer erhöhten Konzentration von cGMP in der Zelle führen.
  • Da diese bei Molsidomin nicht enzymatisch geschieht, ist die Wirkung auf die Arterien im Vergleich zu den organischen Nitraten verstärkt.
  • Der Druck in den vor dem Herzen liegenden Gefäße wird somit stärker verringert, als der in den nachliegenden, weshalb vor allem eine Vorlastsenkung resultiert. Diese führt über den Frank-Starling-Mechanismus zu einer Abnahme der Blutfüllung des Herzens, einer dadurch verminderten Dehnung der Herzwand und schließlich zu einer Senkung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs, die nun die Auslösung eines Angina-pectoris-Anfalls erschwert.

Bemerkungen

  • Wahrscheinlich  kommt es aufgrund der nur langsamen Freisetzung von NO zu keiner Toleranzentwicklung.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) 50 %
Clearance (CLtot)  1000 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2)  ca. 0,25 h
(aktiver Metabolit) 1,5 - 4,5 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) 1,0
Plasmaproteinbindung (PB) < 10 %
Verteilungsvolumen (Vapp)  1,5 L/kg

Metabolisierung

  • Durch Biotransformation wird die Substanz zunächst durch eine enzymatische Hydrolyse in 3-Morpholino-sydnonimin (SIN-1) überführt. Dieses kann sich durch spontane Ringöffnung in die eigentliche Wirkform N-Nitrosohydrazino-acetonitril (SIN-1A) umlagern.
  • SIN-1A zerfällt spontan in NO und SIN-1C.

--[Enzym]--> + + CO2


+ NO

Toxikologie

  • Im Tierversuch taten bei Ratten, die hohe Molsidomin-Dosen erhielten, vermehrt bösartige Tumore der Nase.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C9H14N4O4

Molekülmasse

  • 242,24

IUPAC

  • Ethyl 3-morpholinosydnonimin-N-carboxylat

Synonym

  • N-Ethoxycarbonyl-3-morpholino-sydnonimin

CAS-Nummer

  • 25717-80-0

Eigenschaften

Schmelzpunkt 140 - 141 °C

Bemerkungen


Analytik


Sicherheit

GHS-Kennzeichnung

H- und P-Sätze

H-Sätze 302
P-Sätze  

Gefahrstoffklasse

Xn

R- und S-Sätze

R-Sätze 22
S-Sätze 36
 

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