Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)
Definition
- Benigne-vaskuloproliferative Erkrankung der Lunge, bei der der Blutdruck
in den Lungengefäßen über 20 mmHg liegt und die längerfristig und
unbehandelt zu einer massiven Schädigung der Herzfunktion führt.
Pathogenese
- Die genauen grundlegenden Ursachen der pulmonalen arteriellen Hypertonie
sind noch unbekannt.
- Man kennt jedoch bereits viele Mechanismen, die dann an der Entstehung
der Erkrankung beteiligt sind.
- So weiß man, dass die Freisetzung dreier wichtiger Mediatoren in den
Gefäßen der Lunge gestört ist:
- Vasodilatatorisch wirkendes Prostacyclins (PGI2) wird vermindert
freigesetzt.
- Die Freisetzung des ebenfalls vasodilatierend wirkenden
Stickstoffmonoxids (NO) ist reduziert.
- Vasokonstriktorisch wirkendes Endothelin wird vermehrt
ausgeschüttet.
- Als Folge dieser Störungen in der Mediatorfreisetzung kommt es zu einer
Vasokonstriktion der Lungengefäße, die bereits isoliert zu einer Erhöhung
des pulmonalen arteriellen Blutdrucks führen würden.
- Daneben findet man aber auch eine erhöhte Proliferation glatter
Muskelzellen in den Lungengefäßen sowie Thromben im Gefäßsystem der Lunge.
Auch diese Mechanismen erhöhen den Strömungswiderstand und somit den
Blutdruck in den Arterien der Lunge.
- Der erhöhte Blutdruck führt zu einer vermehrten Belastung der rechten
Seite des Herzens mit Rechtsherzhypertrophie und Rechtsherzinsuffizienz.
Symptome
- Luftnot bei sonst normaler Lungenfunktion
- Schnelle körperliche Ermüdbarkeit
- Hypertrophie der rechten Herzseite
- Rechtsherzinsuffizienz
Bemerkungen
- Der systolische Maximaldruck in den Lungengefäßen sollte beim Gesunden
etwa 15 mmHg betragen. Werte bis 20 mmHg gelten noch als normal.
- Werte zwischen 21 und 25 mmHg werden als latente PAH gewertet, noch
höhere Werte als manifeste PAH.
- Der Anstieg des Blutdrucks erfolgt meist kontinuierlich über längere
Zeit und zunächst symptomfrei, die Diagnose erfolgt daher meist erst bei
schon relativ hohen Blutdruckwerten von ca. 40 mmHg.
- Die Schwere der Erkrankung wird gemäß WHO in vier Funktionsklassen
gegliedert, wobei I das Initialstadium und IV das finale Stadium der
Erkrankung ist.
- Sobald aufgrund des hohen Drucks eine Rechtsherzinsuffizienz hinzukommt,
verläuft die Krankheit relativ rasch weiter und die Lebenserwartung der
Patienten ist deutlich eingeschränkt.
- Bei einer Diagnose in Stadium III beträgt die mittlere Überlebensdauer
bei Patienten nur 2,8 Jahre, durch optimale Therapie kann die Überlebenszeit
für 80 % der Patienten auf > 5 Jahre verlängert werden.
Therapie
Medikamentöse Therapie
Nicht-medikamentöse Therapie
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